Eier-Knappheit wegen Mausern
25 Hühner – aber kein einziges Ei

Normalerweise legen Hühner ein Ei pro Tag. Dabei kommt es jedoch auf Witterung, Licht und Temperatur an. Es gibt aber noch einen weiteren Faktor – die Mauser. Auf dem Hof Hinterburg in Meilen gibt es deswegen einmal im Jahr keine Eier.
Publiziert: 05.01.2022 um 11:18 Uhr
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Adrian Haggenmacher (38), Stefanie Haggenmacher (35) und Malea (7 Monate) bilden die kleine Familie auf dem Hof Hinterberg in Meilen ZH.
Foto: Samuel Walder
Samuel Walder

Auf dem Hof Hinterberg in Meilen ZH gibt es einmal im Jahr für zwei Monate keine Spiegeleier und Omeletten. Auch im Hofladen ist der Eierbestand sehr knapp. Grund: Die Hühner von Adrian Haggenmacher (38) stecken in der Mauser. 25 Hühner aus acht verschiedenen Rassen besitzt der Landwirt.

«Die Besonderheiten der Rassen äussert sich nicht nur im Federkleid, sondern auch bei den Eiern», sagt er. Weisse, braune, grüne und sogar blaue Eier liegen im Eierkarton im Hofladen. Doch genau diese Eier fehlen einmal im Jahr. «Das liegt an der Mauser», sagt Adrian Haggenmacher. Dies sei ein alljährlicher Prozess, bei dem die Hühner ihr Federkleid allmählich wechseln.

Bestand wird künstlich beeinflusst

Das führe dazu, dass die Hühner keine Eier legen. «Auch Witterung, Temperatur und Licht tragen zu Brutausfällen bei», sagt Ehefrau Stefanie Haggenmacher (35). Die Mauser könne bis zu zwei Monate andauern. Dieser Vorgang komme jedes Jahr vor. Doch nicht jeder Bauer handhabt die Situation gleich.

«In Betrieben, die von der Eierproduktion leben, werden die Hühner meistens geschlachtet, sobald sie in die Mauser kommen», sagt der Bauer. Auch der Bestand der Hähne werde künstlich beeinflusst. «Da es im Verhältnis zu viele Hähne gibt», sagt Haggenmacher. Darum werden diese schon als Küken getötet.

Lieber 1000 Franken weniger

Der Eierverlust stört die Haggenmachers jedoch nicht. Der Kleintier-Zoo ist ein Hobby und keine Einnahmequelle. «Wenn man den finanziellen Verlust ausrechnen würde, käme man nahe an 1000 Franken», sagt der Bauer.

Er habe aber lieber 1000 Franken weniger in der Kasse als geschlachtete Hühner. Das Ziel sei es, nachhaltiger zu leben und die Hühner eines natürlichen Todes sterben zu lassen. Dafür sei auch der Kleintier-Zoo gedacht. «Unsere Tiere leben, bis sie an Altersschwäche sterben. Unsere Brötchen verdienen wir hauptsächlich durch die Pferdepension und die Milchwirtschaft», so Haggenmacher.

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