Ehefrau und Ex-Liebhaber sollen tödlichen Medi-Mix verabreicht haben
Fast perfekter Giftmord an Sanitäter vor Gericht

Publiziert: 22.10.2007 um 10:01 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:31 Uhr
AUGSBURG. Mit einem fast perfekten Mord an einem Rot-Kreuz-Sanitäter nach einem Beziehungsdrama beschäftigt sich das Augsburger Landgericht.

Seit Montag müssen sich eine 31-jährige Frau und deren früherer Liebhaber wegen gemeinschaftlichen Mordes an dem Ehemann der Angeklagten verantworten.

Laut Anklage sollen beide Beschuldigten, die ebenso wie das Opfer ehrenamtlich als Rettungssanitäter tätig waren, dem 45-Jährigen im Januar dieses Jahres in Königsbrunn bei Augsburg einen tödlichen Medikamenten-Mix verabreicht haben. Dabei sollen sie dem Opfer erst ein Schlafmittel in einem Milchshake und danach eine tödliche Infusion per Venenzugang verabreicht haben.

Der Mord kam erst Tage nach der Beerdigung ans Licht, nachdem Sanitäter-Kollegen misstrauisch wurden und Spuren von beim Roten-Kreuz entwendeten Medikamenten im Blut des Opfers nachgewiesen wurden. Der Frau legt die Anklage Habgier als Motiv zur Last. Da sich ihr Mann von ihr habe scheiden lassen wollen, habe sie um die gemeinsame Doppelhaushälfte gefürchtet.

Für zusätzliches Aufsehen sorgten Details, die im Zuge der Ermittlungen ans Licht kamen. Demnach belog die Frau sowohl ihren Ehemann, als auch ihren Liebhaber über die Vaterschaft ihrer beiden kleinen Kinder. Laut in dem Verfahren durchgeführten Gentests stammten beide Kinder von unterschiedlichen Vätern, aber weder vom Opfer noch vom Mitangeklagten.

Während die Frau die Mordvorwürfe bestreitet, legte der mitangeklagte Ex-Liebhaber nach seiner Festnahme ein umfassendes Geständnis ab. Das Gericht hat zwölf Verhandlungstage angesetzt und über 90 Zeugen geladen. (AP)

Fehler gefunden? Jetzt melden