Vorsicht heute bei der Zeitungslektüre: Nicht jede Meldung darf man für bare Münze nehmen. Je spektakulärer die Meldung, desto grösser die Gefahr, dass es sich um einen 1.-April-Scherz handelt. Wir haben die besten Scherze gesammelt:
Handyverbot in Zürich
Die einstmal seriöse NZZ widmet ihrer 1.-April-Geschichte gleich einen Aufmacher, Titel: «Hantieren mit dem Handy auch für Fussgänger untersagt». Demnach will der Zürcher Stadtrat das Handy-Verbot im Verkehr auf Fussgänger ausweiten. Wer beim Laufen auf dem Trottoir aufs Handy guckt, soll ab 2017 eine Busse von 40 Franken zahlen müssen.
Handyspur in Bern
Fussgänger am Handy sind auch bei der «Berner Zeitung» ein Thema. Für den Scherz liess sich sogar Stadtpräsident Alexander Tschäppät einspannen. Er sagt: «Die Stadt plant ein eigenes Trottoir für Leute, die unterwegs ihr Handy nutzen.» Damit wolle man die normalen Fussgänger schützen, die von herumirrenden Handybenützern angerempelt werden.
Schüttel dein Handy
Den dritten Handy-Aprilscherz liefert WWF. Die Umweltorganisation wirbt in einer Mitteilung für die «Panda Power»-App. Diese ermögliche, das Handy durch Schütteln aufzuladen. Die App nutze dazu den Bewegungssensor in den Smartphones. Für eine halbe Handyladung müsse man nur 36 Minuten lang joggen. Auch Bauchtanzen wäre möglich, wie ein Video zeigt. In der Theorie könnte man damit massiv Strom sparen, in der Praxis ist es allerdings ein Aprilscherz.
Abteile für Singles und Verheiratete
Die SBB treiben zum 1. April ihre «Verliebt in den Frühling»-Kampagne auf die Spitze. Neu würden die 1. und 2. Klasse aufgelöst, stattdessen gäbe es Abteile mit den Bezeichnungen «Single», «Verliebt», «Verheiratet» und «Offen für alles». Dazu wurden einzelne Züge mit neuen Piktogrammen gekennzeichnet, wie Bilder in den sozialen Medien beweisen. Die Gelegenheit in einem Wagen der Klasse «Offen für alles» zu reisen, war heute wohl einmalig.
WC im Vorortsbus
Auch die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland VZO vermelden heute im «Zürcher Oberländer» eine wichtige Neuerung. Neu sollen die Busse mit WCs ausgerüstet werden. Dies weil die Toiletten an den Bahnhöfen und in den Zügen kaum mehr benutzbar seien. Der «Zürcher Oberländer» zeigt sogar ein Bild des WC-Einbaus. Benutzt wird es aber wohl kaum werden.
Konstanz gehört neu zur Schweiz
Den grössten Coup landete Radio SRF1, würde es denn stimmen. Das Staatsradio vermeldet heute nichts Geringeres als den Beitritt der Stadt Konstanz zur Schweiz. Um 12 Uhr werde der Grenzstein verschoben. Die Bevölkerung ist eingeladen zu St. Galler Bratwurst, die Konstanzer Blasmusik spiele die Schweizer Hymne. Für die Geschichte erfand SRF sogar ein neues Amt: das Bundesamt für Landesstrategie BAL. Dieses haben den Deal eingefädelt.
Turm in Chur noch höher als in Vals
Grosses vermeldet heute auch die «Südostschweiz». Der Bauunternehmer Thomas Domenig wolle in Chur einen noch höheren Turm als in Vals bauen. 400 Meter hoch soll das Hochhaus werden. Wie ein Scherz tönen vor allem auch die Pläne für das oberste Stockwerk: Dort soll ein Papillorama mit Schmetterlingen aus Namibia entstehen.
Lift in Hochhaus vergessen
Die «Limmattaler Zeitung» berichtet von einem grossen Lapsus bei der Planung des Limmattowers in Dietikon ZH: In den obersten zehn Geschossen sei der Lift vergessen gegangen. Wer eine der Wohnungen in den Stockwerken 14 bis 24 kaufe, müsse deshalb ab dem 13. Stockwerk zu Fuss gehen. Die Baufirma werde ihren Fehler aber wieder ausbügeln und einen Glaslift an der Fassade installieren. Wer in die obersten zehn Stockwerke wolle, müsse dann eben unterwegs umsteigen.
Neue Tierart in Aarau entdeckt
Tierisches berichtet auch die «Aargauer Zeitung». Glaubt man der Zeitung und dies ist heute nicht ratsam, so wurde in Aarau ein «Meyerscher Grottenolm» entdeckt. Das Tier galt als ausgestorben, deshalb sei das ein Sensationsfund. Originell ist die Erklärung dafür. Weil die Meyerschen Stollen im Untergrund von Aarau wieder vermehrt begangen werden, würden die Algen an den Wänden wegen der Ausatmungsluft der Besucher wieder besser wachsen und dem Olm als Nahrung dienen.
Meteorfund am Hirzel
Von einem Naturphänomen berichtet auch die «Zürichsee-Zeitung». Ein Spaziergänger habe an einem Waldrand beim Hirzel einen Teil des Meteors gefunden, der Mitte März vermutlich irgendwo in der Schweiz zu Boden ging. Das Stück sei so gross wie eine Faust und glänzend. Forscher der ETH hätten den Fundort weiträumig abgesperrt und suchten gegenwärtig nach weiteren Meteor-Teilen.
Schwimmer im Bärenpark
Auf Tiere setzt auch «Radio Bern 1». Der Sender behauptet, dass das Wasserbecken im Bärenpark im Sommer von Schwimmvereinen zwischengenutzt werde. Das sei ungefährlich, die Bären seien ja im Exil im Jura.
AG verschwindet von den Nummernschildern
Was sich viele Aargauer Autofahrer wohl wünschen, wird laut «Radio Argovia» Realität: Die negativ behaftete Abkürzung AG (steht scherzhaft für «Achtung Gefahr») soll verschwinden und durch NWS für Nordwestschweiz ersetzt werden.
Velo-Befehl für faule Soldaten
Eine nette Idee zum 1. April hatte das Online-Portal «The Local». Die Schweizer Armee wolle die Velo-Truppen wieder einführen. Zudem solle jeder Rekrut eine Ausbildung am Velo erhalten. Grund sei die Sorge um die Fitness der Schweizer Soldaten. «Junge Schweizer waren einmal Beispiele von Männlichkeit, doch heute haben sich viele gehen lassen», sagt ein gewisser Thomas Fisch vom VBS und weiter: «Wir finden, dass ein Schweizer Soldat ohne steinhartes Füdli eine Schande ist für die Armee.» Das mag sein. Dass Velos dem Abhilfe schaffen sollen, ist eher unwahrscheinlich.
Meta-Scherz über AKW Mühleberg
Der Berner «Bund» hat sich einen reichlich komplizierten Scherz ausgedacht. Die Zeitung berichtet heute, dass der Justizdirektor Christoph Neuhaus den geplanten Scherz verboten hat. Die Redaktion habe einen Artikel darüber schreiben wollen, wem im Jahr 2019 die Ehre zufalle, den Hauptschalter des AKW Mühlebergs umzulegen. Doch bei der Vorbereitung der Geschichte habe die Berner Regierung interveniert und den Scherz verboten, wegen angeblicher «Schreckung und Verunsicherung der Öffentlichkeit». Dass dies ein Witz ist, darauf deutet unter anderem folgender Satz hin: «Einer der Redaktoren musste unmittelbar nach dem Termin [mit der Regierung] wegen nervlicher Zerrüttung mehrere Tage das Bett hüten.»
Giraffe für Polit-Werbung
Die Freie Liste von Kreuzlingen schenkt im Rahmen der Wahlkampagne dem lokalen Tierpark eine Giraffe, schreibt die «Kreuzlinger Zeitung». Das Tier symbolisiere den Überblick, so wie ihn die Freie Liste eben seit Jahren habe. Im ersten Jahr teile die junge Giraffe den Stall mit den Stiefelgeissen. Auf Sommer 2016 komme dann ein neuer, höherer Stall hinzu.
Seitenverkehrte Suchanfrage
Nicht nur in der Schweiz grassiert das Aprilscherz-Fieber. Besonders ins Zeug legt sich Google, gleich mit mehreren Gags. So wird unter der Seite com.google alles seitenverkehrt angezeigt – sogar Bilder. Auf Google Maps gibt es heute unten links einen neuen Button. Damit lässt sich auf der Karte Pacman spielen. In Japan stellt die Firma zudem den «Google Panda» vor, eine herzige Version von Siri, der alle Fragen beantwortet. (sas)
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