«Sollten nichts versäumen»
Emotionaler Corona-Appell von Merkel im Bundestag

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in einem emotionalen Appell die Bevölkerung aufgefordert, bei der Corona-Bekämpfung auf die Wissenschaft zu hören und die Kontakte vor Weihnachten deutlicher zu reduzieren.
Publiziert: 09.12.2020 um 10:26 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2020 um 10:53 Uhr
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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht während der Generaldebatte zum Bundeshaushalt im Bundestag. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Foto: KAY NIETFELD

In der Generaldebatte im Bundestag forderte sie am Mittwoch mit Blick auf die aktuellen Zahlen nachdrücklich, die Weihnachtsferien um weitere drei Tage auf den 16. Dezember vorzuziehen. Die Wissenschaft flehe geradezu darum, vor Weihnachten, bevor man Oma und Opa sehe, eine Woche der Kontaktreduzierung zu ermöglichen, sagte Merkel. «Wenn wir jetzt vor Weihnachten zu viele Kontakte haben und anschliessend es das letzte Weihnachten mit den Grosseltern war, dann werden wir etwas versäumt haben. Das sollten wir nicht tun», sagte Merkel.

Die Bundeskanzlerin bezeichnete die Empfehlungen der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina für Geschäftsschliessungen und eine Verlängerung der Weihnachtsferien bis zum 10. Januar als richtig und verteidigte den Kurs, bei der Pandemiebekämpfung der Wissenschaft zu folgen. Europa heute stehe heute, wo es stehe, wegen der Aufklärung und dem Glauben an die Wissenschaft.

«Ich habe mich in der DDR zum Physikstudium entschieden, (...) weil ich ganz sicher war, dass man vieles ausser Kraft setzen kann, aber die Schwerkraft nicht, die Lichtgeschwindigkeit nicht und andere Fakten nicht, und das wird auch weiter gelten», sagte Merkel.

(SDA)

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