Gestern war die Trauerfeier für die erschlagene Valentina T. (†29)
Ist er ihr Mörder?

Am vergangenen Montag wurde Valentina T. (†29) brutal ermordert. Seit der Bluttat in Genf ist der Hauptverdächtige, ein Senegalese mit italienischem Pass, verschwunden.
Publiziert: 18.04.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:02 Uhr
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Das Opfer: Austauschstudentin Valentina T. († 29) wurde mit einer Eisenstange erschlagen.
Myrte Müller

Fast 1,90 Meter gross, dunkle Hautfarbe, um die 30 Jahre alt: So beschreiben Augenzeugen den Mörder von Valentina T.* (†29). Die Beschreibung passt auf Djiby B.* (36). Doch was den Afrikaner mit italienischem Pass zum Hauptverdächtigen macht, sind seine Fingerabdrücke auf der Tatwaffe.

Die Genfer Polizei ist sicher: Er ist der Senegalese, der am vergangenen Montag in der Avenue de la Croisette der italienischen Studentin aus Turin auflauerte. Er sass im Dunkeln. In der Hand eine Eisenstange, die er auf der Baustelle nebenan gefunden hatte.

Gegen 23 Uhr kommt die Molekularbiologin vom Sport nach Hause. Es fehlen nur wenige Meter bis zu ihrer Haustür. Da springt der Mann aus dem Schatten. Er holt weit aus, zertrümmert den Schädel der jungen Frau. Der Täter wirft das Mordwerkzeug weg und verschwindet. Das Opfer stirbt noch vor Ort.

Der Täter war der Polizei schon bekannt

Valentina T. kannte ihren Mörder. Auf Facebook postete sie im November ein Foto aus Paris. Das kommentiert der Senegalese mit den Worten: «Wow, was für ein schönes Leben.»

Und noch etwas bestätigt den Verdacht der Ermittler: Djiby B. war verheiratet mit Mara P.* aus Cislago bei Varese (I). Die Krankenschwester zeigte ihren afrikanischen Ehemann 2014 wegen häuslicher Gewalt an. Er sei krankhaft eifersüchtig, erzählt Mara P. der Polizei. Mehrfach habe er sie geschlagen. Sie fürchte seine Wutausbrüche. 2014 verschwindet Djiby B. aus Varese, taucht Ende März in Genf auf. Um Valentina nahe zu sein?

Auch die italienische Studentin fühlt sich bedroht. Sie habe Angst vor einem Stalker gehabt, sagen Freunde. Hat sie ihrem Verehrer einen Korb gegeben? Gestern Vormittag wurde Valentina T. in ihrer Heimat La Loggia bei Turin beigesetzt. Über 800 Verwandte und Freunde nahmen von ihr Abschied.

Auch im Centre Medical Universitaire von Genf wird der Kollegin gedacht. Auf ihrem weissen Schreibtisch im siebten Stock des Gebäudes liegen Rosen, eine rosa Kerze flackert.

Währenddessen sucht die Polizei fieberhaft nach dem flüchtigen Mörder.

* Name der Redaktion bekannt

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