Mit Apps aus der Krise?
Die Technik der Corona-Eindämmung

Um wieder Kontrolle über die Ausbreitung von Covid-19 zu erlangen, ist die Nachverfolgung und Unterbrechung der Infektionskette wichtig. Eine Smartphone-App soll helfen.
Publiziert: 12.04.2020 um 00:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2020 um 13:27 Uhr
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In der Bekämpfung der Corona-Pandemie ist das Unterbrechen der Ansteckungskette elementar.
Foto: Blick Grafik
Valentin Rubin

Es ist ein gigantisches Projekt. Europaweit koordinierte Mobilfunktechnologie soll in ­naher Zukunft bei der ­Bekämpfung der Corona-Pandemie helfen. Eine App namens Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing, kurz Pepp-Pt, soll Infektionsketten unterbrechen, ohne die Privatsphäre zu verletzen.

Mittels Bluetooth-Daten kann das «Contact-Tracing» (die Verfolgung von individuellen Kontakten) automatisiert werden. So könnten sich Menschen isolieren, die mit Infizierten Kontakt hatten, und die Ansteckungsketten des Virus gezielt unterbrochen werden.

IT-Experten warnen jedoch vor einem drohenden Überwachungsstaat. Denn die Zeit drängt. Und trotz Beteuerungen der App-Entwickler, den Datenschutz zu respektieren, gibt es ein Problem. Volker Birk, Computerexperte und Gründer der Verschlüsselungssoftware Pretty Easy Privacy: «Es handelt sich um eine Mammutaufgabe. Mit dem Problem, dass man technisch nicht die Zeit hat, das sauber zu implementieren. Und politisch nicht die Zeit, über eine Einführung ruhig zu diskutieren.»

Überwachungssystem nach chinesischem Muster droht

Dass uns ein Überwachungssystem nach chinesischem Muster droht, hält der Datenschutz-Experte David Rosenthal für übertrieben: «Eine solche App wäre freiwillig und befristet. Ist Transparenz gewährleistet, die App tatsächlich auf das epidemiologisch Nötige beschränkt, anonym und sicher, steht der Datenschutz ihr nicht im Weg.»

Konkret: Eine infizierte Person würde der App ihre Covid-19-Erkrankung melden. Aufgrund der Bluetooth-Verbindung zu anderen Geräten in der Umgebung würde die App dann von sich aus sämtliche Personen informieren, die in den letzten drei Wochen in der Nähe des Infizierten waren, damit sie sich gezielt in Quarantäne begeben. Rückschlüsse auf die Personen sind nicht möglich. Und die Ansteckungskette wäre unterbrochen. Man wäre dem Virus «one step ahead», ­einen Schritt voraus.

Testen, isolieren, rückverfolgen

In der Schweiz bedient sich die App-EntwicklungsFirma Ubique der Pepp-Pt-Technologie. Ihre App Next Step steht vor dem Start. Epidemiologen sind vom Nutzen überzeugt. «Solche Apps könnten entscheidend sein im Kampf gegen das Virus. Sie können uns ein normales Leben erlauben, ohne dass wir die Kontrolle über die Infektionsgefahr verlieren», sagt Emma Hodcroft, Epidemiologin an der Universität Basel. Nur so könne man auf lange Sicht die Devise «testen, isolieren, rückverfolgen» effizient umsetzen.

Der Erfolg des App-Projekts hängt von zwei Faktoren ab. Zunächst muss die Infektionsrate abnehmen und die Virusausbreitung wieder überschaubar werden. Dann braucht die App genügend User, damit die Kontrolle flächendeckend beibehalten werden kann. Gefragt sind also auch hier: Disziplin und Geduld.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Habe ich das Coronavirus oder nur die Grippe?

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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