Coronavirus-Ausbreitung
Zahl der Infizierten in der Schweiz steigt rasch

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle steigt rasant. Am Dienstagabend waren es 54 Fälle. «Wir nähern uns der 100er-Marke», sagte Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Publiziert: 04.03.2020 um 13:59 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2020 um 09:41 Uhr
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Laut Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind in der Schweiz mittlerweile fast 100 Personen mit dem Coronavirus infiziert. (Archivbild)
Foto: ALESSANDRO DELLA VALLE

Neben den 54 bestätigten Fällen wurden 39 weitere von einem ersten Labor positiv getestet, die Bestätigung stand aber noch aus. Weitere rund 200 Verdachtsfälle seien in Abklärung, sagte Koch, der die Abteilung übertragbare Krankheiten im BAG leitet.

Es gebe keinen Grund für Panik, doch die Lage sei ernst, und sie werde immer ernster. Besonders gefährlich ist das Coronavirus bekanntlich für ältere Menschen. Laut Koch steigt die Mortalität ab 65 Jahren rasch an. Das zeigten Zahlen aus China.

Wer steckt sich am meisten an?

In der Schweiz sind aktuell vor allem 20- bis 40-Jährige betroffen. Das seien jene, die reisten und viele soziale Kontakte hätten, erklärte Koch. Deshalb gebe es in der Schweiz noch kaum schwere Fälle. Laut dem Experten ist das aber eine Frage der Zeit. «Es ist unwahrscheinlich, dass wir in der Schweiz keine Todesfälle haben werden.»

Wo verbringen die Infizierten die Quarantäne?

Heute werden die Erkrankten in Spitälern isoliert. Laut Koch kann dieses Regime nicht unbegrenzt aufrechterhalten werden. Deshalb sei es wichtig, mit den vorhandenen Ressourcen haushälterisch umzugehen. Nach seinen Angaben gibt es vorerst noch ausreichend Tests.

Die Kapazität liegt derzeit bei rund 1000 Tests pro Tag. Für Koch ist es absehbar, dass nicht mehr alle Verdachtsfälle getestet werden. Wann die Behörden welche zusätzlichen Massnahmen ergreifen, sagte Koch nicht. Er liess aber keinen Zweifel daran, dass dies früher oder später der Fall sein wird.

Schulschliessungen wie in Italien sind in der Schweiz vorerst nicht geplant. Es sei schwierig, die Situation in anderen Ländern zu beurteilen, sagte Koch. Dort sei die Situation aber so gravierend, dass die Behörden wahrscheinlich alle Massnahmen ergriffen, um die Situation in den Griff zu bekommen.


BAG erhält immer mehr Anrufe

Mit der Ausbreitung der Krankheit steigt das Informationsbedürfnis der Bevölkerung. Laut Koch gingen allein am Dienstag über 2000 Anrufe auf der BAG-Hotline ein, die Website wurde bisher rund 3,7 Millionen Mal angeklickt. Die Behörden versuchten, das grosse Informationsbedürfnis fachgerecht zu decken, sagte er.

Infoline Coronavirus: +41 58 463 00 00, täglich 24 Stunden

Das Aussendepartement EDA hat nach eigenen Angaben keine Kenntnis von im Ausland lebenden Staatsangehörigen, die vom Virus gesundheitlich betroffen sind. Unter dem Personal der Schweizer Vertretungen im Ausland gibt es keine Krankheitsfälle. (SDA)

Was ist das Coronavirus?

Das neue Coronavirus hält die Welt in Atem. Doch was genau ist das Sars-ähnliche Virus überhaupt? Wie entstand es? Und wie kann man sich schützen? BLICK klärt hier die wichtigsten Fragen und hält Sie im Newsticker auf dem Laufenden.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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