Nachdem der Bundesrat am 16. März die «ausserordentliche Lage» erklärt hatte, stieg die Zahl der Menschen, die Anspruch auf wirtschaftliche Sozialhilfe beantragten, abrupt an. Im Vergleich zur Vorperiode waren es im Durchschnitt viermal mehr, teilte die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) mit Verweis auf eine von ihr durchgeführte Studie am Donnerstag mit.
Am stärksten betroffen seien Arbeitnehmende im Stundenlohn oder mit prekären Teilzeitanstellungen sowie Selbständigerwerbende. «Dazu gehören insbesondere die Personen, die sich bisher knapp über Wasser halten konnte, so genannte Working Poor», wird Studienautor Stefan Eberitzsch in der Mitteilung zitiert.
Die Prüfung der Anträge auf Sozialhilfe ist gemäss der Studie aufgrund der aktuellen Umstände erschwert, da vor allem der persönliche Kontakt stark eingeschränkt sei. Komme es infolgedessen zu Verzögerungen, könne dies bei den Betroffenen zu akuten Notlagen führen. Vereinzelt werde auch vermutet, dass es infolge der Lockerung von Kontrollen zu unberechtigten Bezügen kommen könne.
Für die Studie sind insgesamt 169 Fachpersonen aus der Deutschschweiz befragt worden. Die Zahlen zu den Neuanmeldungen in der Sozialhilfe beziehen sich auf die letzten beiden Wochen im März.
(SDA)