57 Millionen Franken
Bund unterstützt vermehrt höhere Bildung

Seit 2018 unterstützt der Bund Absolvierende von Vorbereitungskursen auf eine eidgenössische Prüfung direkt finanziell. Das Angebot wurde 2019 rege genutzt: Die Zahl der Bezüger stieg von 4100 auf fast 11'100, die Bundesbeiträge von 16,3 auf 57,1 Millionen Franken.
Publiziert: 09.12.2020 um 10:52 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2020 um 11:18 Uhr
Seit letztem Jahr unterstützt der Bund erfolgreiche Absolventen von eidgenössischen Fachausweisen und Diplomen direkt finanziell. Welchen Einfluss Corona auf die Bundesbeiträge für vorbereitende Kurse auf eidgenössische Prüfungen hat, wird man erst 2021 sehen.
Foto: PATRICK STRAUB

Naturgemäss nahm auch die Anzahl der Kurse signifikant zu, nämlich um über ein Drittel: 2017 waren auf der Meldeliste des Bundes 3731 Kurse eingetragen, 2019 waren es 5047, also 35 Prozent mehr - wobei das Gros des Zuwachses im Jahr 2018 zu verzeichnen war, wie das Bundesamt für Statistik BFS am Mittwoch mitteilte.

2019 nahmen 34'300 Personen an einer Prüfung der höheren Berufsbildung teil, 27'300 erhielten ein Diplom. Das sind nur etwas mehr als halb so viel Personen, wie im selben Zeitraum an den universitären Hochschulen, Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen einen Bachelor- und Mastertitel erwerben (52'600).

Die Berufsprüfungen und die höheren Fachprüfungen führen zum eidgenössischen Fachausweis beziehungsweise zum eidgenössischen Diplom. 64 Prozent der Abschlüsse erfolgten in der höheren Berufsbildung und 36 Prozent der Abschlüsse in den höheren Fachschulen.

Der Bundesbeitrag kann nach bestandener Prüfung beantragt werden. Für Berufsprüfungen gibt es im Schnitt 5100 Franken, für Fachprüfungen 5600 Franken. Diese Beiträge sollten die Kosten für die Kurse decken, die auf die entsprechenden Abschlüsse vorbereitet haben. Der Maximalbeitrag liegt für Berufsprüfungen bei 19'000, bei höheren Fachprüfungen bei 21'000 Franken.

Die Beitragshöhen variieren je nach Ausbildungsfeld: Bei den Berufsprüfungen in den Feldern «Künste» sowie «Informations- und Kommunikationstechnologie» fallen sie hoch aus, in den Feldern «Sicherheitsdienstleistungen» und «Persönliche Dienstleistungen» (Reisen, Tourismus etwa) sind sie dagegen niedrig.

Die häufigsten Gesuche wurden im Bereich «Gross- und Einzelhandel» gestellt (2051 Beiträge) sowie «Management und Verwaltung» (1417). Gemeinsam machten sie 39 Prozent der Beiträge für Berufsprüfungen aus. Bei den höheren Fachprüfungen dominierten dagegen die Bildungsfelder «Steuer- und Rechnungswesen» (487) sowie «Ingenieurwesen und Technische Berufe» (384). Auf sie beide entfielen 45 Prozent aller Beiträge.

Vom Angebot des Bundes profitierten nicht nur Bildungswillige, sondern auch private Wissensvermittler: Die Anzahl der Kursanbieter stieg. Waren es für die Berufsprüfungen im Jahr 2017 noch 299, stieg die Zahl 2018 auf 329 und 2019 auf 341. Kursanbieter für die Höhere Fachprüfung nahmen von 106 über 129 auf zuletzt 152 zu, Institutionen, die beides anbieten, gab es 2019 deren 209, 19 mehr als 2017.

(SDA)

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