Belarus-Krise
Polens Regierungschef mahnt Europäer zu rigorosem Grenzschutz

In der Belarus-Krise ruft Polen die EU zu einem entschlossenen Grenzschutz auf.
Publiziert: 18.11.2021 um 05:13 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2021 um 09:42 Uhr
Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki befürchtet eine starke Zunahme der Flüchtlinge an der Grenze zu Belarus. Er hat die Europäer zu einem strikten Grenzschutz aufgefordert.
Foto: PAWEL SUPERNAK

«Wenn wir nicht in der Lage sind, jetzt Tausende Zuwanderer fernzuhalten, dann werden es bald Hunderttausende sein, Millionen, die Richtung Europa kommen», sagte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki der «Bild».

Sein Land beweise derzeit am Grenzzaun zu Belarus, dass effektiver Grenzschutz möglich sei. «Kaum jemand kommt durch, obwohl es jede Nacht und jeden Tag Tausende versuchen.»

Flüchtlingsstreit mit Belarus

Seit Wochen versuchen Tausende Migranten, von Belarus über die EU-Aussengrenzen nach Polen oder Litauen zu gelangen. Die EU wirft dem autoritären Lukaschenko vor, er habe gezielt Menschen aus Krisenregionen nach Minsk einfliegen lassen, um sie dann in die EU zu schleusen und dort die Lage zu destabilisieren.

Seit Wochen versuchen Tausende Migranten, von Belarus über die EU-Aussengrenzen nach Polen oder Litauen zu gelangen. Die EU wirft dem autoritären Lukaschenko vor, er habe gezielt Menschen aus Krisenregionen nach Minsk einfliegen lassen, um sie dann in die EU zu schleusen und dort die Lage zu destabilisieren.

Seinen Worten zufolge sollte insbesondere Deutschland ein besonderes Interesse daran haben, die EU-Aussengrenze am Mittelmeer und im Osten vor Zuwanderung zu schützen.

Mit dem Vorgehen der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingskrise 2015 ging Morawiecki hart ins Gericht. «Das war eine gefährliche Politik für Europa und für die Welt», kritisierte er. «Sie hat die Souveränität vieler europäischer Staaten gefährdet und schuf einen künstlichen Multikulturalismus.»

Im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen warten Tausende Menschen vor allem aus dem Nahen Osten und Afrika darauf, nach Polen und damit in die EU gelangen. Polen hat nach offiziellen Angaben mittlerweile mehr als 20'000 Sicherheitskräfte in der Region stationiert, um illegale Einreisen zu verhindern.

(SDA)

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