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Weko einigt sich mit Visa auf tiefere Gebühren

Nach einer Einigung mit Mastercard hat die Wettbewerbskommission nun auch eine Vereinbarung mit Konkurrent Visa im Streit um die Kartengebühren gefunden. Die beiden Seiten haben sich auf tiefere Interchange-Gebühren geeinigt.
Publiziert: 24.07.2025 um 08:36 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2025 um 10:34 Uhr
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Für Zahlungen mit Visa-Karten fallen in der Schweiz jetzt weniger Interchage-Gebühren an. (Symbolbild)
Foto: Jenny Kane

Ein weiterer Schritt im Streit um die Gebühren beim Bezahlen mit Karte: Die Wettbewerbskommission (Weko) hat sich mit dem Kreditkartengiganten Visa einvernehmlich auf tiefere Interchange-Gebühren für Visa-Karten geeinigt. So soll an physischen Verkaufspunkten in der Schweiz künftig eine durchschnittliche Interchange Fee von maximal 0,15 Prozent erhoben werden.

Erstmals erwirkt die Weko zudem für Debit- als auch für Kreditkarten eine Senkung der grenzüberschreitenden Interchange Fees.

Interchange-Gebühren fallen beim Bezahlen mit Karte an. Die Höhe dieser Gebühren sorgt dabei oft für Diskussion, vor allem die Detailhändler ärgern sich über die aus ihrer Sicht zu hohen Gebühren. Nachdem die Weko vor rund einem Jahr eine Einigung über die Senkung der Gebühren mit Mastercard erzielen konnte, folgt nun eine vergleichbare Vereinbarung mit Visa, wie die Weko am Donnerstag in einer Mitteilung schreibt.

Gebühren gelten auch beim Zahlen mit dem Handy

Bei Zahlungen mit Schweizer Debitkarten an physischen Verkaufspunkten in der Schweiz darf Visa neu eine durchschnittliche Interchange Fee von maximal 0,15 Prozent erheben. Je nach Händlerkategorie komme entweder der Basissatz von maximal 0,2 Prozent oder der tiefere Satz für Güter des täglichen Bedarfs von maximal 0,12 Prozent zur Anwendung.

Dabei gilt eine Obergrenze von 36 Rappen bei Beträgen ab 300 Franken. Die Regelung gelte unabhängig davon, ob die Zahlung mit der physischen Karte oder mit einer auf einem mobilen Gerät, wie etwa einem Smartphone oder einer Smartwatch, hinterlegten Karte erfolge, so die Weko-Mitteilung weiter.

Erste Einigung mit Visa

Und auch inländische Online-Zahlungen mit Debitkarten werden günstiger: Der zulässige Satz sinkt dort per 1. November 2025 auf 0,25 Prozent von aktuell 0,31 Prozent.

Die Weko hat mit Visa zudem erstmals in ihrer Praxis sowohl für Debit- als auch für Kreditkarten eine Senkung der grenzüberschreitenden Interchange Fees erwirkt. Bezahlt ein Kunde bei einem Schweizer Händler mit einer Visa-Karte aus dem EWR-Raum, sinkt die Interchange Fee bei Debitkarten auf 0,2 Prozent von aktuell 1 Prozent. Bei Kreditkarten beträgt die Belastung neu 0,44 Prozent statt 1,15 Prozent. Damit werde der Schweizer Handel jährlich um mehr als 10 Millionen Franken entlastet, rechnet die Weko vor.

Visa geht sogar davon aus, dass die tieferen Interchange-Gebühren das Potenzial haben, die Kosten für Schweizer Händler um insgesamt mehr als 16 Millionen Franken pro Jahr zu verringern, wie das Unternehmen in einer Stellungnahme schreibt. Der Zahlungskarten-Riese spricht von einer «neuen, langfristig verlässlichen Interchange-Gebührenstruktur», auf die man sich mit der Weko geeinigt habe.

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