Darum gehts
- ANZ hat Vertrauen gebrochen und Kunden sowie Regierung enttäuscht
- Bank berechnete verstorbenen Kunden Gebühren und erstattete sie nicht zurück
- 14-Milliarden-Anleihegeschäft führte zu Vorwürfen wegen irreführender Zinsangaben
Die australische Finanzaufsichtsbehörde Asic teilte am Montag mit, dass die ANZ bei einem 14-Milliarden-Anleihegeschäft für die Regierung «skrupellos» gehandelt habe; ausserdem habe sie falsche oder irreführende Zinsangaben gemacht und verstorbenen Kunden Gebühren berechnet und nicht zurückerstattet.
Die ANZ habe «immer und immer wieder» das Vertrauen der Australier gebrochen, erklärte Asic-Chef Joe Longo. Banken lebten vom Vertrauen ihrer Kunden und der Regierung. Die Strafe für die ANZ zeige eine «inakzeptable» Missachtung dieses Vertrauens, das für das Bankensystem entscheidend sei.
Die ANZ ist eine der vier grossen Banken des Landes. Asic-Vizechefin Sarah Court erklärte, die Kunden der Bank hätten darauf vertraut, dass die Bank das Richtige tue – «aber selbst bei den grundlegenden Dingen wie der Zahlung des korrekten Zinssatzes hat sie versagt».
ANZ-Chef Paul O'Sullivan erklärte, es sei «Tatsache, dass wir Fehler gemacht haben, die erhebliche Folgen für unsere Kunden hatten». Er entschuldige sich im Namen der Bank. Die ANZ habe die «notwendigen Massnahmen» ergriffen und die zuständigen Führungskräfte zur Verantwortung gezogen.