Insgesamt wurden 192 Badestellen von der Europäischen Umweltagentur (EUA) untersucht. 144 davon erhielten das Prädikat «exzellent», 12 wurden als «gut» oder «genügend» beurteilt.
Bei zwei Badestellen gilt die Wasser hingegen als «ungenügend". Dabei handelt es sich um Dorigny (Lausanne) im Kanton Waadt und um Pointe de la Bise im Kanton Genf. Im letzten Bericht war die Wasserqualität bei keiner einzigen Badestelle als «ungenügend» bewertet worden. Die Daten stammen aus dem Jahr 2018.
Bei 34 Badestellen konnte eine Qualitätsbeurteilung aus unterschiedlichen Gründen nicht vorgenommen werden - unter anderem weil noch nicht genügend Daten vorliegen.
Insgesamt stellt die EU-Umweltagentur der Schweiz ein gutes Zeugnis aus. In ihrem Bericht schreibt sie, dass sich die Wasserqualität in Schweizer Flüssen und Seen in den letzten Jahrzehnten «signifikant verbessert» habe, dank verschiedensten Massnahmen.
«Praktisch überall in der Schweiz kann in Seen und Flüssen ohne Gesundheitsrisiko gebadet werden», heisst es weiter. Nur nach starken Regenfallen oder bei Überschwemmungen sei es nicht ratsam, in Flüssen zu baden.
Laut der EU-Umweltbehörde erfüllten 95,4 Prozent von 21'831 untersuchten Badestellen in Europa die EU-Mindeststandards, etwas weniger als die 96,0 Prozent 2017. Der leichte Rückgang liege vor allem an der Eröffnung neuer Badestellen.
In den beliebten Urlaubsländern Italien und Spanien verschlechterten sich einige Werte allerdings tatsächlich: Die Zahl der Badestellen mit «ungenügender» Wasserqualität wuchs in Italien von 79 auf 89 und in Spanien von 38 auf 50. In Frankreich ging sie von 80 auf 54 zurück. Insgesamt waren 301 Badestellen als «ungenügend» bewertet worden.
Die besten Werte für die Wasserqualität hatte Zypern, wo 99,1 Prozent aller Badestellen mit «ausgezeichnet» bewertet wurden. In Malta waren es 98,9, in Österreich 97,3 und in Griechenland 97 Prozent.
Bei der Bewertung der Badegewässer wird nach Fäkalbakterien gesucht, die nach Angaben der Experten eine Gesundheitsgefahr sein können. Konkret geht es um zwei Arten von Keimen: intestinale Enterokokken und Escherichia coli.
Je nach der nachgewiesenen Menge wird die Qualität eingestuft. Bei einem «ungenügend» empfehlen die EU-Behörden ein Badeverbot, Warnhinweise oder andere Massnahmen.
Neben den 28 EU-Staaten hatte die EU-Umweltagentur auch die Wasserqualität der Badegewässer in der Schweiz und in Albanien untersucht.
(SDA)