Autoindustrie
VW rutscht in die roten Zahlen - Porsche belastet

Der VW-Konzern ist im dritten Quartal wegen der Probleme bei Porsche tief in die roten Zahlen gerutscht. Unterm Strich lief in den Monaten Juli bis September ein Verlust von 1,072 Milliarden Euro auf, wie der Wolfsburger Autobauer mitteilte.
Publiziert: 08:57 Uhr
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Aktualisiert: 09:05 Uhr
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E-Neuwagen stehen zur Auslieferung auf einem Parkplatz auf dem Werksgelände von Volkswagen in Zwickau. (Archivbild)
Foto: HENDRIK SCHMIDT

Darum gehts

  • VW-Konzernüberschuss sank um über 60 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro
  • Porsche meldete Milliardenverluste wegen Strategieänderungen und Abschreibungen
  • Elektroautoverkäufe stiegen konzernweit um ein Drittel, über 10 Prozent Anteil
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Vor einem Jahr waren es noch 1,56 Milliarden Euro Überschuss gewesen. In den ersten neun Monaten insgesamt schmolz der Überschuss um mehr als 60 Prozent zusammen, von 8,8 auf 3,4 Milliarden Euro. 

Schuld seien vor allem Belastungen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro vornehmlich durch erhöhte Zölle, die Anpassung der Produktstrategie bei Porsche und Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert von Porsche, sagte Finanzvorstand Arno Antlitz laut Mitteilung. Allein die Anpassungen und Abschreibungen bei Porsche hätten den Konzern mit 4,7 Milliarden Euro belastet.

Ohne diese Sondereffekte hätte die Gewinnmarge bei 5,4 Prozent gelegen, so der Manager. «Das ist im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld eigentlich ein ordentlicher Wert.» Bei Absatz und Umsatz konnte der Konzern leicht zulegen: Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 0,6 Prozent auf 239 Milliarden Euro, die Auslieferungen um 1,2 Prozent auf 6,6 Millionen Fahrzeuge.

Porsche hatte bereits vergangene Woche tief rote Zahlen im dritten Quartal gemeldet. Die VW-Tochter leidet unter Milliardenkosten für den jüngsten Strategie-Schwenk zur Verbrenner-Verlängerung. Im dritten Quartal führe das zu einem Verlust von fast einer Milliarde Euro, in den ersten neun Monaten insgesamt schmolz das Ergebnis nach Steuern um knapp 96 Prozent zusammen. Das schlug nun auch auf die Konzernmutter durch.

Die lange schwächelnde Kernmarke Volkswagen konnte sich dagegen weiter verbessern. Die operative Umsatzrendite stieg in den neun Monaten leicht auf 2,3 Prozent. Wegen des Sparprogramms mit geplanten Zehntausenden Stellenstreichungen bei der Kernmarke lief es hier wieder etwas besser.

Unternehmen und Gewerkschaft hatten sich Ende 2024 nach langem Ringen auf ein Sanierungsprogramm für die Kernmarke VW geeinigt. Bis 2030 sollen mehr als 35’000 Stellen gestrichen werden, fast ein Viertel der 130’000 Arbeitsplätze in Deutschland.

Beim Absatz konnte der Konzern zuletzt wieder zulegen. Im dritten Quartal wurden 2,2 Millionen Fahrzeuge aller Konzernmarken ausgeliefert, ein Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Konzern bereits vor knapp drei Wochen mitgeteilt hatte. Zu verdanken war das vor allem kräftigen Zuwächsen bei Elektroautos und starken Zahlen der Töchter Škoda und Seat.

In Nordamerika ging es dabei aber runter, in China ebenfalls. Besser lief es hingegen erneut in Europa. Die Elektroautoverkäufe zogen konzernweit um ein Drittel an. Sie machten mehr als ein Zehntel aller verkauften Fahrzeuge aus.

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