Ausstellung
Kunstmuseum Basel ist den Geistern auf der Spur

Mit der thematischen Ausstellung «Geister» begibt sich das Kunstmuseum auf die Spur nach dem Übernatürlichen. In der unterhaltsamen Ausstellung zeigt das Museum keine Scheu davor, erhabene Kunst mit parapsychologischen Geisterdarstellungen zu kombinieren.
Publiziert: 14:07 Uhr
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Aktualisiert: 14:22 Uhr
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"Tell my mother not to worry", Marmorskulptur von Ryan Gander in der Ausstellung "Geister. Dem Übernatürlichen auf der Spur" im Kunstmuseum Basel.
Foto: Ken Adlard

Darum gehts

  • Ausstellung verbindet Kunst und Geisterfaszination von Romantik bis Gegenwart
  • Werke von Magritte, Klee, Polke und Fritsch sind ausgestellt
  • Über 5 künstlerische Medien wie Film, Malerei und Skulptur vertreten
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die Ausstellung spannt darüber hinaus weite Bogen: So von der künstlerischen Romantik und der pseudowissenschaftlichen Geisterfaszination des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, von der Ernsthaftigkeit zum Humorvollen und vom Medium Film, über Malerei sowie Zeichnung bis zur Skulptur und zur Installation.

Zu sehen sind Werke bekannter Künstlerinnen und Künstler, etwa «Der komische Geist» von René Magritte, kleine Geister-Handpuppen von Paul Klee, das Dokument der «Telepathischen Sitzung II» von Sigmar Polke oder die Skulptur «Gespenst und Blutlache» von Katharina Fritsch.

Diesen Kunstwerken stellt die Ausstellung wissenschaftliche oder pseudowissenschaftliche Zeugnisse von Geisterdarstellungen und spiritistischen Geisterbeschwörungen gegenüber. Dazu gehört die Geisterfotografie aus der Frühzeit des Mediums, in der spukhafte Begegnungen der realen Welt mit dem Übernatürlichen festgehalten wurden.

Die Ausstellung legt auch dar, dass die Grenzen zwischen der Ernsthaftigkeit von Geisterbeschwörung und ironischer Spiegelung durch die Kunst fliessend sind. So ist nicht klar, ob die Ektoplasma-Fotografien des US-amerikanischen Künstlers Mike Kelly nun künstlerische Spielereien mit dem parapsychologischen Phänomen sind oder eine ernsthafte Auseinandersetzung. Mit Ektoplasma wurde die Substanz bezeichnet, aus denen Geistern bestehen.

Die paraguayische Claudia Casarino nimmt das Geistermotiv auf, um auf Gewalt an Frauen hinzuweisen: In ihrem Werk «Desvestidos» sind transparente Kleidchen aus Tüll nebeneinander aufgehängt, die erst durch ihre Schatten an der Wand wirklich sichtbar werden.

Auf den Ernst der Auseinandersetzung mit der Geisterwelt deutet auch das in geheimnisvoller Art «gesprungene Messer aus dem Besitz C. G. Jungs» aus dem Familienarchiv des berühmten Psychoanalytikers hin. Oder eine Handschrift von Thomas Mann über eine spiritistische Sitzung.

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