Streuner Peppino bekommt neue Schnauze
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Wer ist so grausam?Tierhasser sprengt Peppino mit Böller die Schnauze weg

Wer ist so grausam?
Streuner Peppino mit Böller Schnauze weggesprengt

Ein blutender Hund wurde im italienischen Campobasso aufgegriffen – schwer verletzt an der Schnauze! Eine plastische OP erlaubt Peppino, nun wieder zu fressen.
Publiziert: 08.01.2019 um 19:42 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2019 um 07:20 Uhr
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Italiens schlimmste Tierquälerei: Streuner Peppino wurde mit Böller die Schnauze weggesprengt.
Foto: Facebook
Myrte Müller

Es ist die traurigste Weihnachtsgeschichte Italiens. Streuner Peppino wird in der Provinz Molise von einem Tierhasser angelockt. Der schiebt dem Hund einen Knallkörper in die Nase. Als dieser explodiert, wird Peppino die halbe Schnauze weggesprengt. Der Streuner rennt unter Schock in den Wald. Doch die Blutspur ist unübersehbar.

Mitglieder des Tierschutzvereins von Campobasso (Apac) finden den schwer verletzten Hund und bringen ihn ins Heim. Es beginnt eine Spendenaktion über Facebook. Innerhalb nur weniger Tage kommen 2000 Euro zusammen. Eine Spezialistin für plastische Chirurgie bei Tieren wird eingeflogen und Peppino sofort in einem Team von Veterinären operiert.

Peppino kann schon wieder kleine Snacks fressen

Nach dem komplizierten Eingriff sagt Veterinär Carlo Pezzuto liebevoll und stolz in der Zeitung «Il Messagero»: «Peppino wird die schönste Schnauze der Welt haben.» Dem Hund gehe es besser, schreibt die Apac auf ihrer Facebook-Seite, «er kann schon kleine Snacks zu sich nehmen.»

Nur Feuchtfutter schafft er noch nicht, da sein zerstörtes Maul noch nicht kauen kann. Gassi im Schnee sei er auch schon gewesen. Die Wunde vernarbe nun, heisst es weiter von den Tierschützern. Peppino erhält weiterhin Narben-Salben, starke Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Antibiotika. Die medizinische Behandlung werde möglicherweise noch Jahre dauern, so der Tierschutzverein. 

«Der Hund ist stark traumatisiert»

Sobald die Wunden verheilt sind, wird ein neues Zuhause für Peppino gesucht. Er soll in der Region bleiben und unter Aufsicht der Tierschützer bleiben. «Auch wenn Peppino psychologisch gute Fortschritte macht, braucht er eine Familie, die sich von Experten beraten lässt, damit er mit seinen Ängsten leben kann. Denn der Hund ist stark traumatisiert.»

Zudem sei viel Pflege nötig, weitere medizinische Eingriffe und spezielles Futter – bis zu seinem Lebensende. Mit Sorgfalt will der Tierschutzverein nun ein neues Frauchen oder Herrchen finden. Vom Tierquäler gibt es bislang keine Spur. Die Staatsanwaltschaft von Molise (I) ermittelt noch gegen unbekannt.

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