Die Sorge sei, dass andere EU-Länder wie die Niederlande ihre eigentlich für Grossbritannien produzierte Ware umlenken müssten und es dann auf anderen Märkten zu einem Überangebot etwa bei Paprika und Tomaten kommt.
Preise könnten drastisch sinken
«Die Erfahrung zeigt, dass schon fünf Prozent Marktüberversorgung von Frischgemüse bis zu 50 Prozent Preisverfall für den Anbauer bedeuten kann», sagte Winkhoff weiter.
Niederländische Landwirte machen sich ebenfalls Sorgen, dass es zu einem chaotischen Brexit kommen könnte. «Das wäre katastrophal», sagte der Brexit-Experte beim Landwirtschaftsverband LTO, Klaas Johan Osinga, der DPA. Grossbritannien ist nach Deutschland und Belgien der drittgrösste Absatzmarkt für die Niederlande. Sollte es zu langen Wartezeiten an der Grenze kommen, müssten sich niederländische Produzenten von Frischwaren neue Absatzmärkte suchen. Aber auch andere Industrien sind massiv von den Unsicherheiten in Zusammenhang mit dem EU-Austritt von Grossbritannien betroffen. (SDA)
Der Grossteil der in Grossbritannien produzierten Autos ist für den Export bestimmt. Ein Brexit ohne Handelsabkommen wäre daher für die Branche besonders fatal. Neue Zahlen belegen das.
Seit Monaten Unsicherheit
Die Produktion von Autos in Grossbritannien ist bereits vor dem von der Branche gefürchteten Brexit deutlich eingebrochen. Die Zahl der produzierten Fahrzeuge sei im vergangenen Jahr um 9,1 Prozent auf 1,52 Millionen Stück gefallen, teilte der Branchenverband SMMT (Society of Motor Manufacturers and Traders) am Donnerstag in London mit. Es ist der zweite Produktionsrückgang in Folge.
Von einstigen Glanzzeiten mit einer Produktion von fast zwei Millionen Autos pro Jahr Anfang der 1970er Jahre, als zudem Hersteller wie Bentley, Jaguar, Mini oder Rolls-Royce noch nicht in Hand ausländischer Konzerne wie BMW, Tata Motors oder Volkswagen waren, ist die Branche ohnehin weit entfernt.
SMMT-Chef Mike Hawes befürchtet zudem, dass die kommenden Monate und Jahre noch um einiges härter werden. So bereitet ihm der Einbruch der Investitionen um fast die Hälfte enorme Sorgen. "Für die Branche gilt Alarmstufe Rot", sagte er. "Die Unsicherheit rund um den Brexit hat bereits enormen Schaden bei der Produktion, den Investitionen und den Arbeitsplätzen angerichtet."
Chaos-Brexit könnte Tausende Jobs kosten
Dies sei aber nichts im Vergleich zu dem, was bei einem ungeordneten Brexit auf die Branche zukomme. Sollte es zu einem Austritt Grossbritanniens ohne neue Handelsverträge kommen, werde dies die Autohersteller weiter stark belasten. Hawes appellierte daher einmal mehr an alle Parteien, einen ungeordneten Brexit zu vermeiden.
Tausende von Arbeitsplätzen seien gefährdet. Ende 2017 zählte die britische Autoproduktion den SMMT-Daten zufolge noch 186'000 Mitarbeiter. Inklusive der von den Autoproduzenten abhängigen Unternehmen summierte sich die Mitarbeiterzahl nach Angaben des Verbands auf etwas mehr als 850'000. Einige Hersteller oder Zulieferer wie der deutsche Konzern Schaeffler haben indes bereits angekündigt, Werke schliessen zu wollen.
Industrie ist auf Export angewiesen
Da der Grossteil der in Grossbritannien produzierten Autos in den Export geht, wäre ein Brexit ohne Handelsabkommen besonders fatal. Im vergangenen Jahr ging die Produktion der fürs Ausland bestimmten Fahrzeuge mit 7,3 Prozent etwas weniger stark als die Gesamtproduktion zurück - die Exportquote stieg dementsprechend auf 81,5 Prozent.
Grösster Autohersteller Grossbritanniens ist die inzwischen zum indischen Tata-Konzern gehörende Gruppe Jaguar Land Rover mit zuletzt noch rund 449'000 Autos, gefolgt von Nissan (442'254), der BMW-Tochter Mini (234'183), Honda (160'676) und Toyota (129'070).
Der Grossteil der in Grossbritannien produzierten Autos ist für den Export bestimmt. Ein Brexit ohne Handelsabkommen wäre daher für die Branche besonders fatal. Neue Zahlen belegen das.
Seit Monaten Unsicherheit
Die Produktion von Autos in Grossbritannien ist bereits vor dem von der Branche gefürchteten Brexit deutlich eingebrochen. Die Zahl der produzierten Fahrzeuge sei im vergangenen Jahr um 9,1 Prozent auf 1,52 Millionen Stück gefallen, teilte der Branchenverband SMMT (Society of Motor Manufacturers and Traders) am Donnerstag in London mit. Es ist der zweite Produktionsrückgang in Folge.
Von einstigen Glanzzeiten mit einer Produktion von fast zwei Millionen Autos pro Jahr Anfang der 1970er Jahre, als zudem Hersteller wie Bentley, Jaguar, Mini oder Rolls-Royce noch nicht in Hand ausländischer Konzerne wie BMW, Tata Motors oder Volkswagen waren, ist die Branche ohnehin weit entfernt.
SMMT-Chef Mike Hawes befürchtet zudem, dass die kommenden Monate und Jahre noch um einiges härter werden. So bereitet ihm der Einbruch der Investitionen um fast die Hälfte enorme Sorgen. "Für die Branche gilt Alarmstufe Rot", sagte er. "Die Unsicherheit rund um den Brexit hat bereits enormen Schaden bei der Produktion, den Investitionen und den Arbeitsplätzen angerichtet."
Chaos-Brexit könnte Tausende Jobs kosten
Dies sei aber nichts im Vergleich zu dem, was bei einem ungeordneten Brexit auf die Branche zukomme. Sollte es zu einem Austritt Grossbritanniens ohne neue Handelsverträge kommen, werde dies die Autohersteller weiter stark belasten. Hawes appellierte daher einmal mehr an alle Parteien, einen ungeordneten Brexit zu vermeiden.
Tausende von Arbeitsplätzen seien gefährdet. Ende 2017 zählte die britische Autoproduktion den SMMT-Daten zufolge noch 186'000 Mitarbeiter. Inklusive der von den Autoproduzenten abhängigen Unternehmen summierte sich die Mitarbeiterzahl nach Angaben des Verbands auf etwas mehr als 850'000. Einige Hersteller oder Zulieferer wie der deutsche Konzern Schaeffler haben indes bereits angekündigt, Werke schliessen zu wollen.
Industrie ist auf Export angewiesen
Da der Grossteil der in Grossbritannien produzierten Autos in den Export geht, wäre ein Brexit ohne Handelsabkommen besonders fatal. Im vergangenen Jahr ging die Produktion der fürs Ausland bestimmten Fahrzeuge mit 7,3 Prozent etwas weniger stark als die Gesamtproduktion zurück - die Exportquote stieg dementsprechend auf 81,5 Prozent.
Grösster Autohersteller Grossbritanniens ist die inzwischen zum indischen Tata-Konzern gehörende Gruppe Jaguar Land Rover mit zuletzt noch rund 449'000 Autos, gefolgt von Nissan (442'254), der BMW-Tochter Mini (234'183), Honda (160'676) und Toyota (129'070).
- 12. März: Das Parlament stimmt im sogennanten «meaningful vote» über das zwischen May und der EU ausgehandelte Brexit-Abkommen ab. Zum zweiten Mal entschied das Parlament gegen Mays Deal (mit 391 zu 242 Stimmen).
- 13. März: Die Premierministerin lässt darüber abstimmen, ob Grossbritannien die EU ohne Deal verlassen soll. Das wäre ein harter Brexit, der wegen fehlender Übergangsbestimmungen in ein Chaos führen könnte. Kommt es bei der Abstimmung zum No-Deal zu einem Nein, entscheidet das Parlament für oder gegen eine Verschiebung des Brexit.
- 14.März: Die Abgeordneten entscheiden über die Brexit-Verschiebung. Nein = EU-Austritt am 29. März, vermutlich ohne Deal; Ja = London bittet EU um Verlängerung der Frist.
- Für die Umsetzung eines Abkommens müssen mindestens 20 EU-Länder zustimmen, die für 65 Prozent der EU-Bevölkerung stehen. Kommt eine Mehrheit nicht zustande, tritt Grossbritannien ohne Deal aus der EU aus.
- Der Austritt erfolgt in jedem Fall am 29. März 2019.
- 12. März: Das Parlament stimmt im sogennanten «meaningful vote» über das zwischen May und der EU ausgehandelte Brexit-Abkommen ab. Zum zweiten Mal entschied das Parlament gegen Mays Deal (mit 391 zu 242 Stimmen).
- 13. März: Die Premierministerin lässt darüber abstimmen, ob Grossbritannien die EU ohne Deal verlassen soll. Das wäre ein harter Brexit, der wegen fehlender Übergangsbestimmungen in ein Chaos führen könnte. Kommt es bei der Abstimmung zum No-Deal zu einem Nein, entscheidet das Parlament für oder gegen eine Verschiebung des Brexit.
- 14.März: Die Abgeordneten entscheiden über die Brexit-Verschiebung. Nein = EU-Austritt am 29. März, vermutlich ohne Deal; Ja = London bittet EU um Verlängerung der Frist.
- Für die Umsetzung eines Abkommens müssen mindestens 20 EU-Länder zustimmen, die für 65 Prozent der EU-Bevölkerung stehen. Kommt eine Mehrheit nicht zustande, tritt Grossbritannien ohne Deal aus der EU aus.
- Der Austritt erfolgt in jedem Fall am 29. März 2019.