Überraschung aus Washington: US-Präsident Donald Trump (72) hat am Freitag über eine Stunde lang mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin (66) telefoniert. Es sei ein «langes und sehr gutes Gespräch» gewesen, liess Trump auf Twitter verlauten. Seine Pressesprecherin Sarah Sanders sprach von einer «produktiven» Unterhaltung.
In den gut 60 Minuten haben Trump und Putin gleich mehrere heikle Themen erörtert. Die Einmischungen Russlands in den US-Wahlkampf kamen jedoch nicht zur Sprache.
Russland-Report von Sonderermittler Mueller
Das Telefonat ist die erste bekannte Kommunikation zwischen den beiden Präsidenten, seit die Ergebnisse von Russland-Sonderermittler Robert Mueller Mitte März veröffentlicht wurden. Das Thema wurde nur kurz angeschnitten.
«Wir haben darüber geredet und er lächelte und sagte etwas in dem Sinne, dass es als Berg begann und als Maus endete. Aber er wusste das, weil er wusste, dass es keinerlei geheime Absprachen gab», sagte Trump zu Reportern.
Krise in Venezuela
Der politische Machtkampf in Venezuela hatte zuletzt zu erheblichen Spannungen zwischen Washington und Moskau geführt. Die USA unterstützt in dem seit Monaten andauernden Machtkampf den Oppositionsführer und selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó, Russland steht hinter dem linksgerichteten Staatschef Nicolás Maduro.
Offenbar konnten Trump und Putin die Wogen etwas glätten. «Er plant überhaupt nicht, sich in Venezuela weiter einzumischen. Er will wie ich eine positive Entwicklung für die Bevölkerung sehen», so Trump. Die beiden besprachen offenbar eine humanitäre Hilfe. «Im Moment verhungern die Menschen. Sie haben kein Wasser, sie haben kein Essen», sagte Trump.
Welche und ob die USA und Russland konkrete Hilfsmassnahmen beschlossen haben, liess der US-Präsident aber offen.
Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.
Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.
Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.
Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.
Neues Atomabkommen
Im Februar hat Trump den wichtigen Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme (INF) mit Russland aufgekündigt. Beim Telefonat ging es nicht direkt um diesen Abrüstungsvertrag, doch offenbar zeigt sich Washington bemüht, einen noch bestehenden Vertrag auszuweiten.
Trump und Putin hätten besprochen, «das derzeitige Atomabkommen auszuweiten», sagte Pressesprecherin Sanders. Sie liess dabei offen, mit welchem bestehenden Vertrag man sich befasst habe. Laut ihren Aussagen hätten die beiden Präsidenten auch die Idee ins Spiel gebracht, China als dritte Partei anzugehen.
Nordkorea
Nachdem sich Trump bereits zweimal mit Kim Jong Un traf, hatte im April auch Putin sein erstes Tête-à-Tête mit Nordkoreas Machthaber.
Ob die beiden sich über die aktuellen Verhandlungsschritte aufklärten, ist unklar. Laut Pressesprecherin Sanders hätten die beiden Präsidenten ihr Engagement sowie die Notwendigkeit der Entnuklearisierung Nordkoreas bekräftigt.
In der Nacht auf Samstag – nur wenige Stunden nach dem Telefonat zwischen Trump und Putin – hat Nordkorea erstmals seit 2017 wieder einen Raketentest durchgeführt.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.