Nur einen Tag nach dem starken Erdbeben in Kalifornien bebte es schon wieder! Am Freitag ereignete sich den Angaben zufolge um 20.19 Uhr (Ortszeit) in einer Wüstenregion rund 17 Kilometer entfernt von der Stadt Ridgecrest ein starkes Erdbeben. Der jüngste Erdstoss ereignete sich in einer geringen Tiefe von 900 Metern. Zunächst hatte die US-Erdbebenbehörde die Stärke mit 6,9 angegeben. mittlerweile ist die Rede von einer Stärke von 7,1.
Das Beben dauerte laut Angaben der Nachrichtenagentur AP mindestens eine halbe Minute. Es wurde bis in die Millionenstädte Las Vegas und Los Angeles sowie im südlichen Nachbarland Mexiko verspürt. Todesopfer oder Schwerverletzte gab es nicht.
Motel-Gäste in Panik
Eine Anwohnerin beschrieb dem Sender CNN, dass der Boden und ihr Haus stark schwankte. Der Strom sei ausgefallen. Die Besitzerin eines Motels in Ridgecrest schilderte aufgeregt, dass das Gebäude geschwankt habe. Die Gäste seien in Panik aus ihren Zimmern gerannt.
Die Feuerwehr im Bezirk Kern County berichtete von zahlreichen Anrufen. Es sollen mehrere Feuer ausgebrochen sein. Fernsehbilder zeigten Einsatzteams beim Löschen von Bränden. Die Behörde teilte in der Nacht mit, dass Helfer in Ridgecrest von Haus zu Haus gehen würden. Es lägen zunächst keine Berichte über Todesopfer oder eingestürzte Gebäude vor, sagte Feuerwehr-Chef David Witt. In einigen Stadtvierteln sei der Strom ausgefallen.
Der Gouverneur von Kalifornien hat für die betroffene Region den Notstand ausgerufen. Auf diese Weise können schnell Einsatzkräfte und Gelder mobilisiert werden.
Stärkstes Beben seit 25 Jahren
Am Donnerstag war ein Erdbeben der Stärke 6,4 gemessen worden. Es war das bis dahin stärkste Beben seit 25 Jahren in der Region. Nur wenige Menschen wurden dabei nach Angaben der Behörden verletzt, zwei Häuser fingen Feuer durch gebrochene Gasleitungen. Mehrere Strassen wurden durch Risse beschädigt.
Zuletzt hatte es 1999 ein grösseres Beben in in der dünn besiedelten Mojave-Wüste im Süden Kaliforniens gegeben. Der Erdstoss der Stärke 7,1 richtete damals kaum Schäden an. Ein heftiges Erdbeben in Los Angeles mit tödlichen Folgen liegt gut 25 Jahre zurück. Bei dem Northridge-Beben im Januar 1994 mit einer Stärke von 6,7 starben 57 Menschen. Es richtete Millionenschäden an.
Dem US-Bundesstaat droht gemäss Geologen aber noch Schlimmeres. Ein Erdbeben höher als Magnitude 8 – und damit Tod und Zerstörung. «The Big One», wie es in Kalifornien heisst, traf zuletzt 1906 die Stadt San Francisco. Tausende Menschen starben bei einem Beben der Stärke 8.4 auf der Richter-Skala. (SDA/kes/fr)