Sie vertrug eine Chemikalie nicht
19-Jährige kriegt Monsterkopf nach Haarefärben

Vor allergischen Reaktionen auf Haarfärbe-Mittel wird immer wieder gewarnt. Ein Fall der jungen Studentin Estelle (19) zeigt nun, wie gefährlich das enden kann.
Publiziert: 29.11.2018 um 19:17 Uhr
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So sah Estelle normalerweise aus.
Foto: Screenshot Le Parisien

Nachdem sich die Studentin Estelle (19) ihre Haare gefärbt hatte, blähte sich ihre Kopfhaut wegen einer allergischen Reaktion zum Alien-Schädel auf.

Die Engländerin erzählte ihre Geschichte der Zeitung «Le Parisien»: Vor ein paar Tagen wollte sich Estelle mit Färbemittel einer bekannten Marke einen neuen Look geben. Von Blond auf Braun war der Plan an jenem Freitag. Die Kopfhaut fing aber kurz nach dem Auftragen der Masse anzuschwellen. 

Kortison-Spritze half nicht

In der Apotheke gab man ihr Antihistaminika und eine Juckreiz-Salbe. Doch es wurde nicht besser: «Meine Stirn schwoll auf die doppelte Grösse an, mein Kopf fühlte sich an wie eine Glühbirne.» 

Zusammen mit ihrer Mutter fuhr die junge Frau ins Spital. Diagnose: Sie verträgt Paraphenylendiamin nicht, sie hat eine PPD-Allergie. Der Wirkstoff ist in beinahe jedem Haarfärbemittel enthalten und soll die dunklen Farben im Haar fixieren. Im Spital gab man ihr eine Cocktail-Infusion aus Kortikosteroiden und Antihistaminika.

Sie sei fast gestorben

Ihr Schädel, der mittlerweile einen Umfang von 63 Zentimetern hatte, wurde aber nicht kleiner. Schlimmer noch: Ihre Zunge schwoll ebenfalls an, sie bekam Herzrasen und klagte über Atemprobleme. Die Ärzte griffen zur Radikal-Lösung und spritzten ihr Adrenalin.

Danach konnte sie die ganze Nacht lang nicht schlafen – doch das Mittel half. Am nächsten Tag war Estelle ausser Lebensgefahr. Zu Hause griff sie zur Tastatur und veröffentlichte auf Facebook einen Warn-Beitrag: «Ich bin fast gestorben, ich will nicht, dass das anderen passiert.»

Fachärztinnen und Fachärzte warnen seit längerem vor Haarfärbemitteln: Fast jeder zweite Mensch färbt sich laut «Le Parisien» selbst die Haare, zwei bis drei Prozent der Bevölkerung haben eine solche PPD-Allergie. Die Gefahr von Reaktionen bei Allergikern ist deshalb hoch. (pma)

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