Razzia bei «Reichsbürger» (49)
Elite-Polizist (†32) erliegt seinen Verletzungen

Bei einer Razzia in Bayern hat ein Anhänger der rechtsextremen «Reichsbürger» auf Polizisten geschossen. Dabei wurden vier Beamte verletzt – einer von ihnen ist nun verstorben.
Publiziert: 20.10.2016 um 08:27 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:55 Uhr
Die Polizei sichert am Tatort Spuren.
Foto: Keystone

Nach den Schüssen eines sogenannten Reichsbürgers bei einer Razzia im mittelfränkischen Georgensgmünd ist einer der verletzten Polizisten gestorben. Die Polizei hatte seinen Tod fälschlicherweise bereits am Mittwochabend vermeldet.

«Das Polizeipräsidium Mittelfranken bedauert mitteilen zu müssen, dass der lebensgefährlich verletzte Beamte der Spezialeinsatzkräfte Nordbayern in den frühen Morgenstunden in einer Klinik in Folge seiner schweren Schussverletzungen verstorben ist», hiess es in einer Mitteilung.

Drei weitere Verletzte

Der 32 Jahre alte Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) war gestern Morgen von dem 49-Jährigen angeschossen worden. Ein weiterer Beamter wurde bei dem Einsatz schwer und zwei Polizisten leicht verletzt. Der Täter konnte leicht verletzt festgenommen werden. Der 49-Jährige soll heute einem Ermittlungsrichter zur Klärung der Haftfrage vorgeführt werden.

Der mutmassliche Täter ist Jäger. Er besitzt 31 Lang- und Kurzwaffen. Von den Behörden wurde er als nicht mehr zuverlässig eingestuft. Deshalb sollten ihm seine Waffen entzogen werden. Zuvor hatten die Behörden seinen Jagdschein und seine Waffenbesitzkarte als ungültig erklärt.

«Reichsbürger» erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht an. Stattdessen behaupten sie, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Sie sprechen dem Grundgesetz, Behörden und Gerichten die Legitimität ab und akzeptieren keine amtlichen Bescheide. Etliche Akteure sind nach Einschätzung von Verfassungsschützern auch in der rechtsextremen Szene aktiv. (bau/SDA)

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