Seit das Coronavirus in den USA angekommen ist, gilt New York als Krisenherd. In der Metropole fielen schon über 7000 Menschen dem Virus zum Opfer. Jetzt wird ein Teil der Corona-Toten auf der New Yorker Insel Hart begraben, wie CNN berichtet.
Seit Jahrzehnten werde die Insel genutzt, um Verstorbene beizusetzen, die keine Familienangehörige haben. Während der Coronakrise solle Hart weiterhin auf diese Weise genutzt werden. «Es ist wahrscheinlich, dass Menschen, die an Covid-19 gestorben sind und auf die diese Beschreibung zutrifft, in den kommenden Tagen auf der Insel begraben werden», sagt Freddi Goldstein, der Pressesekretär des New Yorker Bürgermeisters.
Zwei Dutzend Leichen pro Tag begraben
Seit sich das Coronavirus in New York so rasch ausgebreitet hat, ist auch die Anzahl der Beisetzungen auf der Hart-Insel, die östlich des New Yorker Stadtteils Bronx liegt, stark angestiegen. Dies berichtet «The Guardian». Normalerweise hätten Gefängnisinsassen, die auf der Insel arbeiten, wöchentlich 25 Leichen begraben.
Jetzt werden auf der Insel etwa zwei Dutzend Leichen verscharrt – pro Tag! Beerdigt werde an fünf Tagen die Woche. Dies teilt Jason Kersten, Sprecher der Strafvollzugsbehörde, der die Beisetzungen beaufsichtigt, mit. Da die Nachfrage so gross sei, musste der «Insel-Friedhof» also umdenken: «Es wurden zwei neue Gräben angelegt, für den Fall, dass wir sie brauchen.»
Aus Gründen der sozialen Distanzierung und aus Sicherheitsgründen helfen in der Stadt inhaftierte Insassen während der Dauer der Pandemie jedoch nicht bei den Beisetzungen mit.
Auf das Schlimmste vorbereitet
Die Insel könne auch für vorübergehende Bestattungen genutzt werden, falls die Todesfälle die Kapazitäten der städtischen Leichenschauhäuser überschreiten sollte. Dieser Punkt sei jedoch noch nicht erreicht. «Wir hoffen alle, dass es nicht so weit kommen wird. Gleichzeitig sind wir darauf vorbereitet, falls es doch dazu kommen sollte», erzählt Kersten.
Für die Bestattung auf der Insel werden die Toten in Leichensäcke gewickelt und in Särge gelegt. Grabungsmaschinen heben lange, enge Gräben aus, darin werden die Särge anschliessend verbuddelt. Der Name des Verstorbenen wird auf jeden Sarg geschrieben. Das hilft, falls man die Leichen später wieder ausgegraben müsste. (dzc)