Neun Lawinentote in Italien
Schweizer Skifahrer (†43) stirbt im Aostatal

In den italienischen Alpen herrscht akute Lawinengefahr. Neun Menschen sind am Sonntag nach mehreren Abgängen gestorben – unter ihnen auch ein Schweizer.
Publiziert: 04.02.2019 um 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2019 um 07:09 Uhr
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In Italien sind am Sonntag acht Menschen wegen Lawinen gestorben.
Foto: zVg

Bei mehreren Lawinenabgängen sind in Norditalien neun Menschen ums Leben gekommen. Alle seien am Sonntag abseits der Piste unterwegs gewesen, erklärte die Bergrettung am Montag auf Twitter.

Sieben Menschen sind im Aostatal gestorben, ein 18-Jähriger in Südtirol in der Provinz Bozen. Ein weiteres Todesopfer gab es in der Lombardei.

In Courmayeur im Aostatal nahe der Schweizer Grenze entdeckten die Rettungskräfte die Leichen von vier Skifahrern. Gemäss Informationen der Nachrichtenagentur Ansa handelt es sich dabei um eine 39-jährige Frau aus Neuseeland und um einen 43-jährigen Schweizer, die in Grossbritannien lebten, sowie um einen 36-jährigen Franzosen und einen 38-jährigen in Chamonix wohnhaften Polen.

Viel Altschnee

Die Lawinengefahr galt weiterhin als hoch. Auch in Teilen Südtirols wurde weiter vor Lawinen gewarnt. «Schon einzelne Tourengeher oder Freerider können sehr leicht Lawinen auslösen, auch grosse», hiess es in der Lawinenvorhersage am Montag. Der Neuschnee der vergangenen Tage liege auf einer «ungünstigen Altschneeoberfläche», die viele Schwachstellen aufweise.

Heftiger Schneefall hatte am Wochenende nicht nur das Lawinenrisiko verschärft, sondern auch Chaos auf den Strassen in den italienischen Alpen ausgelöst. Die Brennerautobahn musste zeitweise gesperrt werden.

Mehrere Motorradfahrer seien wegen des Schnees gestürzt, was wiederum die Fahrer von teils schlecht für die Wetterlage ausgestatteten Lastwagen zu «abrupten Manövern» gezwungen habe, erklärte der Zivilschutz Südtirol. Die Folge: Blockaden beider Fahrspuren und stundenlange Hängepartien für Autofahrer.

Brote und warme Getränke

Um die 2000 Kräfte der Feuerwehr und Polizei sowie Sanitäter und freiwillige Helfer seien im Einsatz gewesen. An die Wartenden wurden in der Kälte Decken, Brote und warme Getränke verteilt, wie der Zivilschutz weiter mitteilte. Einige Reisende, die mit dem Auto unterwegs waren, wurden mit Bussen in Aufnahmezentren gebracht.

Verschärft hatte die Situation am Samstag der Abgang einer Lawine, bei der aber niemand verletzt wurde. (SDA)

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