Suzanne Eaton (†59), eine Forscherin des Dresdner Max-Planck-Instituts fand auf Kreta ihren Tod. «Das war ein Verbrechen, Tod durch Ersticken», hiess es am Donnerstag seitens der griechischen Polizei. Lokalen Medienberichten zufolge fanden zwei Gerichtsmediziner Hinweise darauf, dass Nase und Mund der US-Wissenschaftlerin zugehalten wurden. Die News-Seite «flashnews.gr» berichtet zudem, dass ihre Leiche mehrere Stichverletzungen aufwies. Zudem sei die gebürtige US-Amerikanerin offenbar verstümmelt worden. Wie die «BILD» und auch mehrere Medien auf Kreta berichten, wurde ihr Ohr ab- oder zumindest angeschnitten.
Höhle diente früher den Nazis als Bunker
Die Leiche der 59-Jährigen war am Montagabend in einem verlassenen Höhlensystem nahe der Stadt Chania gefunden worden. Der Höhlenkomplex wurde im Zweiten Weltkrieg von deutschen Soldaten als Bunker genutzt. Die Frau trug noch ihre Laufschuhe. Offenbar war sie nachmittags von ihrer Unterkunft in der orthodoxen Akademie zum Joggen aufgebrochen. Sie hatte dort an einer wissenschaftlichen Tagung teilgenommen.
Wanderer fanden die Tote eine Woche nach ihrem Verschwinden rund zehn Kilometer von der Akademie entfernt. Die Gruppe wurde auf die Höhle aufmerksam, nachdem sie Verwesungsgeruch wahrgenommen hatten.
Leiche wurde wohl mit Auto zur Höhle gefahren
Eaton wurde aber offenbar nicht in dieser Höhle ermordet. Wie das Portal «newsit.gr» schreibt, wurde die Leiche der Frau durch eine Luke in das Labyrinth der Nazi-Höhle geworfen. Laut dem Bericht gehen die Ermittler davon aus, dass Eaton bereits spätestens zwei Stunden nach ihrem Verschwinden am 2. Juli getötet wurde. Die Leiche wurde wohl im Auto zur Höhle gebracht. Denn in der Nähe besagter Luke seien Reifenspuren entdeckt worden.
Das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden, wo die Biologin eine Forschungsgruppe geleitet hatte, erklärte, die Polizei auf Kreta habe Mordermittlungen eingeleitet. Den Angehörigen des Opfers sprachen das Institut und seine Mitarbeiter ihr Beileid aus.
«Wir werden uns für immer an die aussergewöhnliche Wissenschaftlerin erinnern, die so fürsorglich und hingebungsvoll zu ihrer Familie und ihren Freunden war», hiess es in einer Mitteilung. «Wir können diese schockierende und schreckliche Tragödie immer noch nicht begreifen.» (nbb)