Absturzursache Hund
Profi-Pilot tot – wegen Goldendoodle Jasmine

Er war ein leidenschaftlicher Pilot, flog seit über 70 Jahren. Doch dann stürzte Jerry Naylor (†90) mit seiner Maschine ab. Der Bericht der US-Flugsicherheitsbehörde zeigt: Schuld hatte seine Hündin Jasmine – die den Absturz leicht verletzt überlebte.
Publiziert: 12.04.2019 um 11:10 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2019 um 10:55 Uhr
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Flog immer mit: Hündin Jasmine. Damit der Vierbeiner nicht an die Geräte kam, war sie angeschnallt. Zusätzlich gab es eine spezielle Vorrichtung, um die Geräte zu schützen.
Foto: NTSB

Trotz seiner 90 Jahre hob der ehemalige Airline-Pilot Jerry Naylor mehrmals pro Woche ab. Immer an seiner Seite: Hündin Jasmine. Der schwarze Goldendoodle – eine Mischung aus Golden Retriever und Pudel – sass nicht etwa im Frachtraum, sondern direkt neben dem Amerikaner im Cockpit. 

Und genau das wurde dem passionierten Flieger zum Verhängnis. Der rund 35 Kilogramm schwere Hund soll für den Absturz verantwortlich sein. Absturzursache Hund! So steht es im Bericht der US-Flugsicherheitsbehörde NTSB.

Kein Alkohol im Blut, Flugzeug in Topzustand

Der tragische Unfall passiert am 1. Juli 2017: Naylor ist gerade dabei das einmotorige Flugzeug zu landen. Nur noch zirka 50 Meter fehlen zum Monticello Regional Airport. Routine für das Flieger-Ass. Doch kurz bevor die Maschine aufsetzt, geht etwas schief. Das Flugzeug kommt vom Kurs ab, stürzt in ein Maisfeld. Naylor hat keine Chance, ist auf der Stelle tot.

Freunde und Fliegerkollegen standen zunächst vor einem Rätsel: Wie konnte es nur zu diesem tödlichen Absturz kommen? Naylor war als brillanter Pilot bekannt, hatte über 70 Jahre Erfahrung. Und sich in dieser Zeit nichts zuschulden kommen lassen. Keinen einzigen Vorfall oder Unfall. Irgendetwas stimmte da nicht. Die Flugsicherheitsbehörde schaltete sich ein.

Zunächst wurde eine Autopsie durchgeführt. Mit dem Ergebnis: Der 90-Jährige hatte weder Drogen noch Alkohol im Blut. Und auch am Flugzeug selber konnten die Ermittler nichts finden, das zum Absturz hätte führen können. Keine technischen Fehler, Mängel oder Ausfälle. Nichts!

Spezielle Vorrichtung gebaut, um mit Jasmine zu fliegen

Die einzig heisse Spur: der Hund von Naylor. Jasmine sass mit in der Unglücksmaschine, überlebte den Absturz aber leicht verletzt. Unmittelbar nach dem Crash konnte der Vierbeiner in dem Maisfeld eingefangen und zu einem Tierarzt gebracht werden. Die Hündin flog oft mit dem 90-Jährigen mit, war laut seinem Sohn der «Lieblingsreisepartner seines Vaters», wie der US-Sender KCRG berichtet.

Naylor hatte für die Hündin sogar eine spezielle Vorrichtung gebaut, um zu verhindern, dass sie versehentlich an die Fluggeräte kommt. Doch offenbar geschah genau das am 1. Juli 2017. Der Goldendoodle kam dem Bericht der Flugsicherheitsbehörde zufolge kurz vor der Landung an die Flugsteuerung. Naylor verlor dadurch die Kontrolle über die Maschine – und sein Leben. (jmh)

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