Schwer bewaffnet und in voller Kampfmontur stürmt eine Einheit ungarischer Polizisten Anfang Juli ein Wohnhaus in Budapest. Ihr Ziel: die Festnahme des mutmasslichen Bosses eines in der Schweiz tätigen Drogenrings.
Die Aktion ist ein voller Erfolg, wie die Polizei mitteilt. Die Einsatzkräfte überraschen den schweizerisch-französischen Doppelbürger in Unterwäsche und können ihn ohne grosse Gegenwehr in Gewahrsam nehmen.
Kokainhandel in Zürich
Dem Verhafteten wird vorgeworfen, mit Komplizen und einem grossen Netzwerk von Kurieren immer wieder grössere Mengen Kokain in die Schweiz geschmuggelt zu haben – in einzelnen Fällen mehrere Kilogramm pro Lieferung.
Die Drogen seien anschliessend durch ein straff organisiertes Vertriebsnetz hauptsächlich in Zürich verkauft worden, wie die ungarische Polizei mitteilt. Der Schweizer soll den Drogenhandel vor allem von Budapest aus organisiert haben, aber auch regelmässig in die Schweiz gereist sein.
Am 3. Juli schliesslich erliessen die Schweizer Behörden einen internationalen Haftbefehl gegen den mutmasslichen Drogenboss, was zum Einsatz der ungarischen Polizisten führte. Praktisch zeitgleich konnten auch zwei seiner Komplizen verhaftet werden. Dabei soll es sich gemäss ungarischen Angaben um einen Italiener und eine Österreicherin handeln.
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Die Verhaftung ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit zwischen den Behörden aus der Schweiz und Ungarn. Die beteiligten Ermittler standen monatelang in Kontakt, um die Aktion detailliert zu planen.
Weder die Staatsanwaltschaft Zürich noch das Bundesamt für Justiz konnten die Aktion dem BLICK bestätigen. Laut der ungarischen Polizei haben die Schweizer Behörden die Auslieferung des Inhaftierten beantragt.