Hier brennt der Schulbus in Mailand
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51 Kinder befanden sich im Bus:Hier brennt der Schulbus in Mailand

Keine Zeichen der Reue
Bus-Terrorist (47) bleibt in Mailand in U-Haft

Nach der Entführung eines Busses mit Schulkindern am Mittwoch bei Mailand hat ein Richter am Samstag die Verlängerung der Untersuchungshaft für den italienischen Busfahrer senegalesischer Herkunft angeordnet.
Publiziert: 23.03.2019 um 14:32 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2019 um 15:08 Uhr
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Der 47-jährige Busentführer aus Mailand zeigt keine Reue. «Ich würde es 100-mal wieder tun», wird er vom Richter zitiert. Dieser hat seine Untersuchungshaft am Samstag verlängert.
Foto: Carabinieri Milano

Am Mittwoch entführte und zündete ein Senegalese (47) einen Schulbus in Mailand an. Ein Richter sieht es nun als erwiesen an, dass der 47-Jährige eine terroristische Aktion durchführen wollte, um die Einwanderungspolitik der Regierung in Rom anzuprangern.

Laut dem Richter zeigte der Busfahrer keinerlei Zeichen der Reue, berichteten italienische Medien. Er würde es «hundertmal wieder tun», wurde der Mann zitiert.

Tat war sorgfältig geplant

Der Chauffeur hatte seine Tat sorgfältig geplant und sich Benzin besorgt, um den Bus in Brand zu setzen. Er war nicht nur mit einem Messer bewaffnet, mit dem er die 51 Kinder und drei Erwachsenen an Bord bedroht hatte, sondern auch mit einer Pistole.

Das Innenministerium in Rom rief indes die Behörden auf, die Fahrausweise von Fahrern zu kontrollieren, die für den öffentlichen Personentransport zuständig sind. Auch die Verkehrspolizei wurde zu strengeren Kontrollen aufgerufen. Der Busfahrer war trotz Problemen mit der Justiz wegen Alkoholkonsum und sexueller Gewalt von einer Busgesellschaft in der Lombardei als Schulbusfahrer eingesetzt worden.

Mann wollte Kinder nicht töten

Der Busfahrer befindet sich weiterhin in der Mailänder Strafanstalt San Vittore unter ständiger Polizeiaufsicht. Die Behörden befürchten Vergeltungsaktionen seitens anderer Häftlinge gegen ihn. Nun hat der Richter am Samstag beschlossen, seine Untersuchungshaft zu verlängern.

Der Mann bekräftigte, dass er die Kinder nicht töten wollte, sondern sie lediglich als Geiseln genommen habe, um den Mailänder Flughafen Linate zu erreichen und von dort aus in seine senegalesische Heimat zurückzufliegen. 

Bei der Vernehmung durch die Staatsanwälte behauptete er immer wieder, dass die Europäer Afrika ausgebeutet hätten und jetzt afrikanische Migranten im Mittelmeer einfach ertrinken lassen würden. Er habe auf die «Stimmen der toten Kinder im Mittelmeer» reagiert. (SDA/szm)

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