Horror-Tat während Italien-Lockdown
Vater (39) tötet Tochter (3) und verletzt Sohn

Im 1600-Seelen-Ort Levane in der toskanischen Provinz Arezzo hat ein Polierarbeiter seine kleine Tochter getötet, den Sohn verletzt und sich anschliessend in einen Brunnen geworfen.
Publiziert: 22.04.2020 um 15:12 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2020 um 17:35 Uhr
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Grossaufgebot in der Via Togliatti von Levane bei Arezzo (I): Hier schnitt ein Mann im Lockdown seiner Tochter (3) die Kehle durch. Er verletzte seinen Sohn (12) und versuchte, sich selbst im Brunnen zu ertränken.
Myrte Müller

In Levane herrscht Ausgangssperre. Wie überall in Italien. Der Hausarrest ist mühsam. In der Via Tagliotti aber wird der Lockdown für einen 39-Jährigen unerträglich. Am Dienstag eskaliert der Lagerkoller in ein schockierendes Blutbad.

Es ist kurz vor Mittag. Die Ehefrau ist im Supermarkt, kauft fürs Essen ein. Der Mann ist allein im Haus mit seinen zwei Kindern. Plötzlich rastet der Bengale aus. Er greift sich eine Sichel aus der Küche, stürmt auf die kleine Tochter (3) zu, schneidet ihr die Kehle durch.

Sohn kann sich verletzt zu den Nachbarn retten

Dann fällt er über den Sohn (12) her, verletzt ihn. Der Bub aber kann sich auf den Fängen des wild gewordenen Vaters befreien und rennt zu den Nachbarn. Die riegeln die Tür ab und alarmieren sofort die Polizei. Vom Fenster aus beobachten sie, wie der Amok-Läufer nackt und noch immer mit der blutgetränkten Sichel in der Hand aus der Tür läuft und hinter dem Haus verschwindet.

Dort ist ein Brunnen. Der offensichtlich verwirrte Mann schiebt den schweren Betondeckel beiseite und springt in die Tiefe. Nur Minuten später treffen die Carabinieri ein. Für das kleine Mädchen kommt jede Hilfe zu spät. Der Bub kann versorgt werden. Und sein Vater wird leicht verletzt aus dem Brunnen gezogen. Beide liegen nun im gleichen Spital. Die Ehefrau, die wenig später vom Einkauf nach Hause kommt, steht unter Schock. Den Beamten gelingt, die Tatwaffe vom tiefen Brunnenboden zu bergen.

Vater hatte Angst, den Job zu verlieren

Der Bengale arbeitete als Polier in einem Unternehmen, das wegen der Corona-Krise Kurzarbeit anmelden musste, berichten italienische Medien. Eingesperrt zu Hause steigerte sich der Vater offensichtlich aus Angst, seinen Job zu verlieren und die Familie nicht mehr ernähren zu können, in regelrechte Wahnvorstellungen.

«Schon seit einigen Tagen war der Mann sichtlich unruhig», erzählen die Nachbarn, ebenfalls aus Bangladesch, «die Ehefrau hatte den Arzt gerufen, weil ihr die Nervosität ihres Mannes Sorgen machte.» Er habe dann Beruhigungstabletten erhalten, so die Nachbarn weiter. Ob er sie dann auch nahm, wissen sie nicht. Der Bengale muss sich nun wegen Totschlag oder gar Mord verantworten.

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