Der zweijährige Julen ist tot
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Rettungsaktion endet tragisch:Der zweijährige Julen ist tot

Haare mit Wurzeln an Spitzhacke gefunden
Starb Julen (†2) erst bei Rettungsarbeiten?

Das Drama um Julen (†2) nimmt vielleicht eine neue Wendung. Dem Bericht eines Architekten zufolge starb der Bub nicht direkt nach dem Sturz in den Schacht, sondern erst während der Rettungsarbeiten. Eine Spitzhacke soll die tödlichen Kopfverletzungen verursacht haben.
Publiziert: 01.03.2019 um 09:49 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2019 um 16:56 Uhr
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Der kleine Julen (†2) ist tot.
Foto: HGM-PRESS

Am 13. Januar stürzte der kleine Julen (†2) in Andalusien in einen 71 Meter tiefen Brunnenschacht. Die ganze Welt bangte um den kleinen Spanier. Zwölf Tage und elf Stunden dauerten die Rettungsarbeiten. Am Ende wurde der Bub tot geborgen.

Die Obduktion ergab, dass der Zweijährige bereits am ersten Tag seinen Verletzungen infolge des Sturzes erlag. 

Jetzt präsentiert ein brisanter Bericht eine andere Version. Demnach starb Julen (†2) erst später während der Rettungsarbeiten. Darüber schreibt die renommierteste Tageszeitung Spaniens, «El Pais».

Spitzhacke führte zur Verletzung

David Serranos Anwälte haben den Bericht der Untersuchungsrichterin in Malaga vorgelegt. Serrano ist der Besitzer der Finca, wo das Unglück passierte. Gegen ihn wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Erstellt hat das neue Gutachten der Architekt Jesús María Flores nach Auswertung von Filmaufnahmen. Neuen Informationen zufolge soll eine Spitzhacke, mit der ein Erdklumpen gelockert wurde, Schuld sein. «Der Einsatz mit der Spitzhacke, insgesamt zehn Schläge, zwischen 17.30 und 21.00 Uhr am Unglückstag (Julen war kurz vor 14 Uhr in den Schacht gefallen), ist das Einzige, was die körperlichen Wunden am Kopf und am Schädel des Minderjährigen verursachen konnte», steht drin.

An der Spitzhacke wurden «acht Haare des Kindes, drei davon mit Wurzel» gefunden. Dieser Umstand soll einen weiteren Beweis für die Kopfverletzung liefern.

Flores glaubt, dass Julen sich nach dem Sturz zunächst unter einer «Bodenschicht von bis zu 15 Zentimetern Dicke» befunden haben könnte. Bei den letzten vier Schlägen mit der Spitzhacke hätte diese den Erdklumpen, der auf Julen lag, «mindestens 35 Zentimeter tief durchdrungen».

Serranos Anwälte fordern nun eine Befragung der Einsatzkräfte.

Eltern sagten vor Gericht aus

Die Ermittlungen zu den Umständen des Todes laufen bereits seit rund einem Monat. Julens Eltern Victoria García und José Roselló mussten am Montagmorgen in Malaga vor Gericht erscheinen. Dort machten sie eine erste Aussage unter Eid. Julens Vater sprach über den Tag des Unglücks. Nachdem Julen ins Loch gestürzt war, habe er versucht, seinen Sohn zu erreichen. Er habe jedoch erst gar nicht realisiert, wie tief das Loch war.

Das Paar erschien gemeinsam mit David Serrano und dessen Frau, der Cousine von Julens Vater. Serrano wurde bereits eine Woche zuvor vor Gericht angehört. Er gab an, vom Brunnenloch gewusst, dieses jedoch mit Betonsteinen abgedeckt zu haben. Wie diese dort wegkamen, ist unklar. (man)

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