Experten analysieren Satellitenbilder
Nordkorea bereitet sich auf Raketen-Start vor

Nach dem gescheiterten Gipfel mit US-Präsident Donald Trump zeigten Satellitenbilder erneute Aktivitäten auf einem Raketen-Testgelände. Laut Experten bereitet sich Nordkorea auf einen Raketen-Start vor.
Publiziert: 09.03.2019 um 07:59 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:34 Uhr
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Die Satellitenbilder vom 22. Februar zeigen erneute Aktivität auf dem Sanumdong-Raketengelände, das sich unweit der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang befindet.
Foto: AP

Nichts mit nuklearer Abrüstung: Satellitenbilder deuten darauf hin, dass Nordkorea sich darauf vorbereiten könnte, in naher Zukunft eine Rakete oder einen Satelliten zu starten. Zu dieser Einschätzung kommen Experten, wie der Sender «CNN» berichtet. Dies ist ein deutlicher Schlag gegen die Beziehungen zwischen den USA und Nordkorea.

Die Satellitenbilder zeigen einen Anstieg an Tätigkeiten auf dem Gelände in Sanumdong, einem Vorort der Hauptstadt Pjöngjang. Nordkorea hat bereits einige seiner interkontinentalen ballistischen Raketen und Satellitenstartraketen dort montiert.

Raketen- oder Satelliten-Test?

Erst vor wenigen Tagen waren andere Satellitenbilder publik geworden, die nahelegten, dass Nordkorea eine Raketenfabrik an der Westküste wieder aufgebaut hat. Diese war nach dem ersten Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Juni 2018 teilweise abgebaut worden.

«Wir sehen viel Fahrzeugaktivität am zwischen Sanumdong und Sohae», sagte Nordkorea-Experte Jeffrey Lewis, der die neuen Bilder untersucht hat. «Ich denke, die Beweise deuten auf einen Satellitenstart hin.»

Satellitenstarts verwenden ähnliche Technologien wie ballistische Raketen. Experten behaupten seit langem, dass Nordkoreas Satelliten-Tests ihnen helfen könnten, brauchbare Interkontinental-Raketen zu entwickeln.

Trump: «Wir haben ein scheussliches Problem»

Lewis warnte, dass es unmöglich ist zu wissen, ob die Nordkoreaner eine militärische Rakete oder eine Weltraumrakete vorbereiten. Es ist auch möglich, dass die Aktivität ein bewusster Versuch war, die Aufmerksamkeit der US-Spionagesatelliten auf sich zu ziehen.

«Da die Sanumdong-Produktionsstätte sowohl interkontinentale Langstreckenraketen als auch Weltraumraketen produziert, wissen wir nicht, was sie im Schilde führen», sagte Melissa Hanham, eine Nordkoreanerin der One Earth Future Foundation. Hanham glaubt jedoch, dass ein Satellitenstart das wahrscheinlichere Szenario ist. Sie sagt auch, dass die Aktivität am Startplatz etwa eine Woche im Voraus anzeigen sollte, ob ein Start unmittelbar bevorsteht.

Hat Kim sein Versprechen gegenüber Trump gebrochen? Der US-Präsident äusserte sich dazu folgendermassen: «Wir werden sehen. Es ist zu früh, um das zu sehen. Aber wir müssen ein Problem lösen. Wir haben ein wirklich scheussliches Problem.» Trump hatte zuvor gesagt, dass die beiden Seiten den Gipfel im Einvernehmen verlassen haben und die Tür für zukünftige Verhandlungen offen stünde. (szm)

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