Frau (†46) stirbt nach Essen in Nobelrestaurant
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War ein Gift-Pilz Schuld?Frau (†46) stirbt nach Essen in Nobelrestaurant

«Es waren nicht die Morcheln» – Koch verteidigt sich
Sternerestaurant Riff in Valencia öffnet wieder nach Todesfall

Im spanischen Gourmet-Tempel Riff ist eine Frau nach einem Abendessen verstorben. Die Gründe dafür sind nach wie vor unklar. Jetzt redet der deutsche Chefkoch.
Publiziert: 20.03.2019 um 18:24 Uhr
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Der deutsche Chefkoch Bernd Knöller hat im Riff vor der spanischen Presse gesprochen.
Foto: AFP

Nach einem Besuch im Sternerestaurant Riff in Valencia kam es Ende Februar zu einem tragischen Todesfall: Eine Mutter (46) verstarb am Tag nach einem Nachtessen mit der Familie im Riff. Ihr 12-jähriger Sohn sowie der Ehemann hatten ebenfalls über Übelkeit geklagt, sich dann aber schnell wieder erholt (BLICK berichtete).

Serviert wurde den Gästen unter anderem ein Gericht mit Morcheln. Spanische Medien spekulierten danach, ob diese Schuld am Tod der Frau seien. Der Lieferant solle sie aus China bezogen haben.

Nun nimmt erstmals der deutsche Chefkoch Bernd Knöller Stellung. Auf Facebook verkündet er die Wiedereröffnung des Riffs. Zuvor hatte er schon eine Statement vor spanischen Medien abgegeben. «Wir eröffnen jetzt wieder, weil ich sicher bin, dass das Restaurant zur Wiedereröffnung in der Lage ist und höchste Sicherheit gewährleisten kann. Es hat zwei Inspektionen durchlaufen, von denen eine von uns selbst angefordert wurde, um hundertprozentig sicher sein zu können.» Das Gesundheitsamt hätte dem Riff schon vor der ersten Inspektion stets versichert, dass es keinen Grund dafür gebe, das Restaurant geschlossen zu halten.

Ursache für Vergiftung nach wie vor unbekannt

Knöller hat bereits erste Massnahmen getroffen: «Auch wenn es gesetzlich nicht vorgeschrieben ist verwenden wir neu ein Kontrollprotokoll für kritische Punkte in allen Bereichen des Restaurants.»

Die Ursache für die Vergiftung ist nach wie vor nicht bekannt. Offenbar soll sie aber nichts mit dem Restaurant zu tun haben: «Momentan wissen wir nur, dass keine direkte Verbindung zu uns besteht», schreibt Knöller.

Dass seine Pilze aus China stammen, davon will er nichts gewusst haben. «Sie stammen von einem Lieferanten in León, bei dem ich seit 28 Jahren einkaufe. Ich habe immer vollstes Vertrauen in diese Firma gehabt. Die Pilze sahen prächtig aus, und wir konnten von keinem anderen Herkunftsland als Spanien ausgehen.» Der Kauf von Produkten aus anderen Ländern entspreche weder der Vorgehensweise noch der Firmenpolitik des Riff.

Der Vorfall habe ihn und das gesamte Team tief getroffen. «Ein dermassen ungewöhnlicher, extremer Vorfall geht natürlich nicht spurlos an einem vorbei. Es wurde weltweit darüber berichtet, und leider nicht immer sachlich. Wir alle sind froh, endlich wieder zu arbeiten, und das beruhigt uns.» (nbb)

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