Mann (†100) stirbt an Corona – sein Zwilling an der Spanischen Grippe
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Hundert Jahre auseinander:Mann (†100) stirbt an Corona – sein Zwilling an der Spanischen Grippe

Ein Bruder stirbt an Spanischer Grippe, der andere an Corona
Zwillinge sterben an zwei Pandemien – 100 Jahre auseinander!

Ein 100-jähriger US-Amerikaner ist am Coronavirus verstorben. Vor 100 Jahren wurde die Familie bereits von einer anderen Pandemie geplagt: 1919 verlor sein Zwillingsbruder kurz nach der Geburt durch die Spanische Grippe sein Leben.
Publiziert: 28.04.2020 um 17:12 Uhr
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Philip Kahn ist mit 100 Jahren dem Coronavirus erlegen.
Foto: Screenshot facebook

Philip Kahn hat vieles überlebt: die Spanische Grippe, die Weltwirtschaftskrise, einen Scharfschützenangriff im Zweiten Weltkrieg. Jetzt sei der 100-Jährige aber dem Coronavirus erlegen, sagt sein Enkel Warren Zysman der «New York Post».

Das ist nicht das erste Mal, dass der Familie durch eine Pandemie ein solches Unglück widerfährt. Bereits vor 100 Jahren, als die Spanische Grippe wütete, starb Kahns Zwillingsbruder Samuel an dem Virus, das an die 50 Millionen Menschen weltweit tötete. Samuel starb nur wenige Wochen nach der Geburt im Dezember 1919.

«Die Geschichte wiederholt sich»

Kurz bevor Philip Kahn verstarb, sagte er seinem Enkel: «Warren, mein Junge, die Geschichte wiederholt sich.» Warren Zysman erklärt: «Die Tatsache, dass er seinen Zwilling so früh verlor, ging ihm immer wieder durch den Kopf, er hat ihn oft erwähnt». Auch auf dem Sterbebett.

Zu Beginn der Corona-Pandemie sprach Kahn oft mit seinen Enkeln. «Die letzte Pandemie auf dieser Erde habe ich überlebt – und ich werde es wieder tun», sagte er zu Zysman. Doch dann erkrankte Kahn in seinem Haus und starb kurz darauf am 17. April.

Familie hält Beerdigung digital ab

Der Friedhof organisierte eine militärische Abdankung für den Veteranen, begleitet von zwei Angehörigen der US-Armee. Ein Mann, dessen Vater im Zweiten Weltkrieg diente, spielte zudem aus der Ferne die Militärtrompete, sagte Kahns Enkel zu CNN.

Bei der Beerdigung hielten Kahns Enkel- und Urenkelkinder Reden – natürlich digital. «Ich möchte ihm einfach für alles danken, was er für uns getan hat», wird sein neunjähriger Urenkel Elliot von der «New York Post» zitiert. «Er hat uns geliebt, und wir haben ihn genauso geliebt.» (szm)

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