Ein rasender LKW, der ungebremst in eine Menschenmenge fährt und ein Blutbad anrichtet: Nach Nizza (F) und Berlin eine Form des Terrors, vor dem auch die Schweiz Angst hat. Um sich davor zu schützen, werden vor allem bei Grossanlässen Betonpoller aufgestellt.
So installierten die Verantwortlichen am Zibelemärit in Bern, bei den Weihnachtsmärkten in Bremgarten AG und Basel und in Wil SG bei der Wahl der Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter mehrere Antiterror-Betonblöcke. (BLICK berichtete).
Aber sind diese wirklich ein undurchdringbares Hindernis für einen tonnenschweren LKW? Die deutsche Firma Dekra aus Neumünster machte laut «Bild» einen Crashtest.
Dabei wurde ein zehn Tonnen schwerer LKW per Seilzug auf 50 Stundenkilometer beschleunigt. Er steuerte direkt auf die aufgestellten Betonpoller zu. Der LKW knallt mit voller Wucht auf die Betonblöcke – seine Vorderräder werden weggerissen – aber der LKW wird nicht blockiert. Stattdessen schiesst er die Betonpoller auf die Seite. Obwohl diese je 2,4 Tonnen wiegen!
Test eindeutig negativ. Erst nach 25 Meter kann der LKW durch eine Schutzmauer gestoppt werden. Dekra-Ingenieur Marcus Gärtner: «Effektiver wären die Betonpoller, wenn sie im Erdreich verankert oder vor einem Bordstein platziert würden.» (na)