Monatelang trainiert die Krankenschwester Lindsay Devers aus Boston auf den Boston-Marathon vom letzten Montag. Als dieser wegen Corona-Einschränkungen verschoben wird, entscheidet sie sich, ihren eigenen Marathon zu laufen.
Ihr Ziel sei es gewesen, den Menschen ihrer Stadt während dieser trüben Zeit eine inspirierende Botschaft zu vermitteln, sagt sie CBC Radio. Dafür will sie auf einer Stadtkarte ihre Route in Form der Buchstaben «Boston Strong» (zu Deutsch: Starkes Boston) einzeichnen – das Mantra der Hoffnung und Widerstandsfähigkeit, das nach dem Bombenanschlag auf den Boston-Marathon 2013 aufkam.
Tippfehler erst nach Marathon bemerkt
Doch beim Zeichnen der Karte vergisst Devers ein wichtiges Detail: Den Buchstaben «n». Das fällt ihr allerdings erst viel später auf.
So macht sie sich, ausgerüstet mit einem Trinkrucksack mit zwei Liter Wasser und einem Vorrat an Energieriegeln auf den Weg. Die Strecke von 42,195 Kilometern zieht sie ohne grössere Schwierigkeiten durch. Doch nachdem sie den Marathon beendet, bemerkt die Läuferin plötzlich ihren Fehler: «Oh nein, ich habe es falsch geschrieben», sagt Devers zu CBC.
Dass das fehlende «n» unbemerkt blieb, überrascht die Krankenschwester: «Ich schickte sogar einen Screenshot an sechs Freunde und einen an meinen Marathon-Trainer.»
Jeden Tag um 4.30 Uhr fürs Joggen aufgestanden
Devers nimmt das Ganze aber mit Humor: «Ich glaube, ich habe mit meiner Aktion viele Leute inspirieren können. Und viele Leute haben darüber gelacht», sagt sie zum Radio. Ein humorvoller Fauxpas wie dieser käme in stressigen Zeiten wie der Coronakrise wahrscheinlich genau richtig.
Ihr Ziel hätte sie erreicht: Es sei ihr gelungen, den Menschen zu zeigen, dass es in Zeiten wie diesen nach wie vor Normalität gäbe. Zudem habe sie sich auch selbst bewiesen, dass sie es schaffen könne. «Ich habe fünf Monate lang trainiert, bin morgens zwischen 4.30 und 5 Uhr aufgestanden, um vor der Arbeit laufen zu gehen. Ich wollte mir beweisen, dass ich es durchziehen kann.»
Das ist ihr mit Bravour gelungen: «Mein Körper fühlt sich ziemlich gut an. Ich habe auf der einen Seite meiner Hüfte zwar etwas Muskelkater, aber abgesehen davon habe ich nicht wirklich das Gefühl, dass ich einen Marathon gelaufen bin.» Zudem bleibt Devers weiterhin motiviert: Auch am eigentlichen Boston-Marathon, der auf den September verschoben wurde, will die Krankenschwester dabei sein. (dzc)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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