Aus Angst vor Strafzöllen
VW investiert rund 700 Millionen Euro in USA

Die Autoindustrie fürchtet sich vor drohenden US-Zöllen auf Importwagen. VW will deshalb rund 700 Millionen Euro in den USA investieren.
Publiziert: 15.01.2019 um 05:30 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2019 um 16:11 Uhr
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VW-Chef Herbert Diess (links) kündigte in Detroit an, 700 Millionen Euro in das eigene Werk investieren zu wollen. Tennessee-Gouverneur Bill Haslam (rechts) freute sich sichtlich darüber.
Foto: Keystone

Angesichts drohender US-Zölle auf Importwagen will Volkswagen Elektroautos in den USA bauen: VW steckt rund 700 Millionen Euro für die Fertigung der Stromer in ihr Werk in Chattanooga.

2022 soll dort mit dem Stadtgeländewagen ID Crozz das erste voll elektrische Modell auf Basis des VW-Elektrobaukastens vom Band rollen, wie Konzernchef Herbert Diess am Montag in Detroit mitteilte.

Gedrückte Stimmung an Automesse

Konjunktursorgen und der Zollstreit drückten gleichzeitig die Stimmung auf der grössten nordamerikanischen Automesse. Die deutsche Branche sieht die Handelspolitik der Trump-Regierung mit grosser Sorge und fordert, den transatlantischen Zollstreit zu beenden.

«Die Entscheidung, unsere US-Fertigung für Elektrofahrzeuge in Chattanooga anzusiedeln, ist ein wesentlicher Bestandteil der Wachstumsstrategie von Volkswagen in Nordamerika», sagte Diess. «Wir kämpfen um Marktanteile in den USA.»

Trump wohl grosser Faktor bei der Entscheidung

Durch den Ausbau des Werks Chattanooga entstünden bis zu 1000 direkte Arbeitsplätze sowie weitere Jobs bei Zulieferern in der Region, teilte Volkswagen mit. Weltweit entstehen in den nächsten Jahren acht Fabriken in Europa, Nordamerika und China, die den VW-Elektrobaukasten für den Bau von E-Autos nutzen.

US-Präsident Donald Trump, der sein Land von Handelspartnern unfair behandelt sieht, droht mit hohen Sonderzöllen auf Importautos. Das würde die Branche stark belasten. (SDA)

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