Aufdringliche Livestreams
Porno-Attacken auf Schweizer Facebook-Gruppen

Das soziale Netzwerk Facebook kämpft seit geraumer Zeit mit Schmuddel-Livestreams. Porno-Spam in Schweizer Facebook-Gruppen landet ungewollt auch auf Büro-Bildschirmen.
Publiziert: 02.03.2017 um 22:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:54 Uhr
Auf Facebook landen immer häufiger Schmuddel-Livestreams ungefragt in Timelines.
Foto: Facebook

Seit Tagen berichten immer mehr Administratoren von obszönen Inhalten in ihren Gruppen. Verantwortlich dafür sind Scherzkekse oder gnadenlose Profiteure, die pornografische Videos als Livestreams zusammen mit Links zu Schmuddel-Webseiten verbreiten.

Schmuddel-Videos im Tram

Solche Videos landen auch in Schweizer Gruppen, die sich grosser Beliebtheit erfreuen. So wurden sie bereits in Gruppen gesichtet, in der Herr und Frau Schweizer Dinge tauschen, kaufen und verkaufen. Bekanntes Opfer ist die Gruppe «Kaufen und Verkaufen oder einfach Gratis».

Statt Tauschware erscheint plötzlich ein Pornofilmchen in der Timeline. «Man sitzt im Tram oder im Büro, surft auf Facebook herum, und plötzlich erscheint ein Sex-video», sagt ein BLICK-Leser. Im dümmsten Fall höre man dann auch das Gestöhn in voller Lautstärke. 

Facebook löscht Livestreams langsam

Facebook ist für den neuesten Missbrauch indirekt mitverantwortlich: Livestream-Videos werden besser bewertet als normale Facebook-Beiträge. Die Folge: Schmuddelvideos werden häufiger bei den Usern angezeigt. Zudem dauere es bis zu zwanzig Minuten, bis Facebook einen Porno lösche, berichten Betroffene.

Schützen kann man sich, indem man die Beiträge einer betroffenen Facebook-Gruppe zeitweise verbirgt. «Das Problem ist jedoch, dass man dann auch die ‹guten Posts› dieser Gruppe nicht schnell genug sieht. Und genau das ist der Vorteil von Tauschgruppen», erklärt Roger Hämmerli, Social-Media-Manager beim BLICK. (pma)

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