Gewalt gegenüber älteren Menschen ist ein Tabuthema. Es gibt sie in Heimen, aber auch zuhause. Die Opfer seien abhängig, hilfsbedürftig und oft schwach oder isoliert, heisst es im Bericht. Fachkräfte und Angehörige seien mit der Pflege allenfalls überlastet. Hilfsangebote gibt es zwar, aber sie müssten mehr bewirken.
In seinem Bericht vom Freitag spricht der Bundesrat von einem wenig bekannten Tabuthema. Er empfiehlt nicht nur, die statistischen Daten zu vervollständigen, sondern auch mehr Wissen über das Thema zu vermitteln, etwa in der Aus- und Weiterbildung. Pflegerinnen und Pfleger, aber auch pflegende Angehörige bräuchten mehr Entlastung.
Das Innendepartement (EDI) soll nun bis in einem Jahr zusammen mit den Kantonen und den zuständigen Akteuren beurteilen, ob es ein gemeinsames Präventionsprogramm braucht. Der Bundesrat will zudem eine Meldepflicht für Personen prüfen, die regelmässigen Kontakt mit älteren Menschen haben, analog dem Kindesschutz.
Der Bericht zum Thema Verhinderung von Gewalt im Alter stützt sich auf Feldforschungen der Hochschule Luzern - Soziale Arbeit aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. Bestellt hatte den am Freitag veröffentlichten Bericht der Nationalrat mit einem Postulat.
(SDA)