Afghanistan
US-Verteidigungsminister Esper zu unangekündigtem Besuch in Kabul

US-Verteidigungsminister Mark Esper ist am Sonntag zu einem unangekündigten Besuch in Afghanistan eingetroffen. In der Hauptstadt Kabul werde Esper ranghohe Regierungsvertreter treffen, sagte ein Sprecher des afghanischen Verteidigungsministeriums.
Publiziert: 20.10.2019 um 18:46 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2019 um 18:50 Uhr
US-Verteidigungsminister Mark Esper wurde bei seiner Ankunft in Kabul von US-Soldaten begrüsst.
Foto: Lolita C. Balbor

Espers erster Besuch in Afghanistan seit seiner Bestätigung als Pentagon-Chef im Juli fällt in eine Zeit grosser Unsicherheit, nachdem die Friedensgespräche zwischen den USA und den Taliban kurz vor einem erwarteten Abkommen im September gescheitert waren.

US-Präsident Donald Trump hatte die Verhandlungen nach Anschlägen der Taliban überraschend abgebrochen. In den Gesprächen ging es um einen Teilrückzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan. Im Gegenzug sollten sich die Taliban vom Terrornetzwerk Al-Kaida lossagen, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekämpfen und direkte Verhandlungen mit der Regierung in Kabul aufnehmen.

Nach dem Abbruch der Verhandlungen führte der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzad allerdings auf informeller Ebene Gespräche mit Taliban-Vertretern in Pakistan. Experten vermuten, dass Washington wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren könnte.

Die EU rief die Konfliktparteien in Afghanistan am Sonntag zu einer Waffenruhe auf. Der Abbruch der Gespräche zwischen den USA und den Taliban müsse als Anlass genommen werden, eine Feuerpause in Afghanistan auszuhandeln, sagte der EU-Sonderbeauftragte Roland Kobia in Kabul.

Die Taliban hatten einen sofortigen Waffenstillstand immer wieder ausgeschlossen, allerdings bereits im vergangenen Jahr die Waffen einmalig für drei Tage ruhen lassen.

Afghanistan wartet unterdessen weiter auf die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl vom 28. September. Die Resultate sollten am Samstag veröffentlicht werden. Die Verkündung wurde nach Angaben der afghanischen Wahlkommission aber aufgrund «technischer Probleme» auf unbestimmte Zeit verschoben.

(SDA)

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