Viele der betroffenen Gebiete sind laut Hilfsorganisationen nur schwer zugänglich, das erschwere die Nothilfe und die Bergung von Opfern. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte, sind ganze Familien unter den Trümmern begraben worden. Tausende Häuser seien zerstört.
«Das Erdbeben verstärkt die ohnehin schwierige humanitäre Lage in Afghanistan», sagte Elke Gottschalk, Regionaldirektorin der deutschen Organisation Welthungerhilfe. Das Land leide unter immer wiederkehrenden Dürren infolge des Klimawandels. «Hinzu kommen knapp zwei Millionen Rückkehrer, die seit Beginn des Jahres aus den Nachbarländern Pakistan und Iran abgeschoben worden sind und meist ohne Unterkunft und Existenzgrundlage dastehen», so Gottschalk weiter.
Das Erdbeben hatte die Region nahe der Grenze zu Pakistan in der Nacht zum vergangenen Montag erschüttert. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das erste Erdbeben eine Stärke von 6,0 und ereignete sich in einer Tiefe von acht Kilometern. Es folgten mehrere Nachbeben. Die Erschütterungen waren auch in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad zu spüren.
Am Donnerstag kam es laut USGS in Ostafghanistan zu einem Erdbeben der Stärke 4,7.