50'000 Menschen bereiten sich auf Evakuierung vor
Schon vier Tote durch Hochwasser in Australien

Bei schweren Überschwemmungen an der australischen Ostküste sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.
Publiziert: 02:38 Uhr
|
Aktualisiert: 07:20 Uhr
1/4
Eine Luftaufnahme zeigt Mitarbeiter der NSW Fire Rescue, die einem älteren Bewohner während der Überschwemmungen helfen.
Foto: Lindsay Moller

Darum gehts

  • Vier Leichen nach Überschwemmungen in Australien geborgen
  • Katastrophenfall ausgerufen, um Schutz- und Hilfsmassnahmen zu finanzieren
  • Mehr als 600 Menschen wurden in Sicherheit gebracht
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Wie die Behörden am Freitag mitteilten, wurden in den Hochwassergebieten etwa 400 Kilometer nördlich von Sydney inzwischen vier Leichen geborgen. Bei einem der Opfer handelt es sich um einen 63-Jährigen, der in seinem überfluteten Haus in der Gemeinde Moto tot aufgefunden wurde, etwa 250 Kilometer nördlich von Sydney. 

Mittlerweile wurden auch die Leichen eines etwa 30 Jahre alten Mannes und einer 60-jährigen Frau entdeckt, die in ihren Autos von den Wassermassen überrascht worden waren, wie die Polizei mitteilte. Am Morgen wurde die Leiche eines etwa 70 Jahre alten Mannes geborgen, der bei Coffs Harbour in seinem Auto ertrunken war. Eine weitere Person werde noch vermisst, berichtete der Sender ABC News. Eine Frau (49) wird noch vermisst.

Tausende ohne Strom

Nachdem das Wasser am Freitagmorgen allmählich zurückzugehen schien, bereiteten sich die Bergungsmannschaften auf einen gross angelegten Rettungseinsatz vor. Dem Chef des staatlichen Katastrophenschutzes, Dallas Burnes, zufolge wurden mehr als 2000 Rettungskräfte in das Katastrophengebiet entsandt, um die Schäden zu begutachten und mit den Aufräumarbeiten zu beginnen. Burnes sagte, dass Rettungskräfte seit Beginn der Überschwemmungen Anfang der Woche mehr als 600 Menschen in Sicherheit gebracht hätten.

Anwohner sprachen von einer katastrophalen Situation. Etwa 50'000 Menschen müssten sich darauf vorbereiten, aus ihren Häusern evakuiert zu werden, berichtete die Zeitung «Sydney Morning Herald». Tausende waren ohne Strom, zahlreiche Schulen blieben geschlossen. 

Australiens Premierminister Anthony Albanese (62) forderte die Bevölkerung bei einem Besuch im Hochwassergebiet auf, keinesfalls mit ihren Fahrzeugen durch überschwemmtes Gebiet zu fahren. «Wenn Sie Fluten sehen, dann vergessen Sie es. Dies ist eine gefährliche Situation, und selbst wenn der Regen aufhört, steigt das Wasser manchmal noch eine Zeit lang weiter.»

Stadt überschwemmt

In Teilen von New South Wales regnete es nach Angaben des australischen Wetterdienstes in drei Tagen so viel wie sonst in einem halben Jahr. In der von mehreren Flüssen durchzogenen Region stehen ganze Landstriche unter Wasser. Menschen kletterten auf der Flucht vor den Wassermassen auf Autos, Hausdächer und Brücken. Die Regierung rief offiziell den Katastrophenfall aus, um Gelder für Schutz- und Hilfsmassnahmen freizugeben.

Insgesamt habe es bereits mehr als 670 Rettungseinsätze gegeben, teils unter schwierigsten Bedingungen, sagte der Premier von New South Wales, Chris Minns (45). Er sprach von einer «unglaublichen, heldenhaften logistischen Leistung», bei der sich freiwillige Helfer in extrem gefährliche Situationen begäben, um völlig Fremde zu retten.

Besonders schlimm traf es die Stadt Kempsey am Ufer des Macleay River. Bürgermeisterin Kinne Ring sagte dem Sender ABC, das Stadtzentrum sei überschwemmt, in viele Geschäfte sei Wasser eingedrungen. Bis das Wasser zurückgehe, werde es eine Weile dauern. «Es wird eine riesige Aufräumaktion geben», fügte sie hinzu. 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?