Immer wieder frage ich mich, ob man dieses verlorene Jahr nicht einfach löschen kann. Ich will nämlich nicht lernen, mit dem Virus zu leben. Ich will auch nicht auf alles verzichten, was Spass macht und trotzdem weiterarbeiten bis zum Umfallen!
2020 in den Mülleimer der Geschichte werfen? Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Leider haben nur die Katholiken so einen «Delete-Button». Sünden beichten, beten und einfach weitermachen wie vorher? Verlockend, doch am Ende nicht erstrebenswert.
Stattdessen will ich versuchen, dieser schrägen Zeit etwas Positives abzugewinnen. Märchenhafte Spaziergänge auf dem Erlebnispfad im Sihlwald beispielsweise. Stets verbunden mit der Hoffnung, endlich einen Fischotter zu entdecken.
Und weil die Hoffnung zuletzt stirbt, bekomme ich kurz vor dem ersten Advent gleich drei dieser scheuen Säugetiere zu Gesicht! Ein Zeichen, dass nun alles besser wird?
Zu früh gefreut! Um meinem Sohn bessere Sicht auf das seltene Geschehen zu verschaffen, verdrehe ich mir den Rücken und handle mir einen Hexenschuss ein. 2020 ist und bleibt ein Scheissjahr!