Nachschlag von Fibo Deutsch
Roche: Der Preis ist heiss

«Betrug», «Erpressung» - lässt sich eine Unternehmung wie Roche solche Anschuldigungen gefallen?
Publiziert: 09.02.2019 um 22:40 Uhr
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Aktualisiert: 09.02.2019 um 22:48 Uhr
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Fibo Deutsch
Fibo DeutschJournalist

Ein explosiver Vorwurf: «Was Roche tut, ist ein Betrug an der Bevölkerung» und «reine Erpressung». Der Onkologe Thomas Cerny (67), Präsident Krebsforschung Schweiz, erhob diese schweren Beschuldigungen zur besten Sendezeit – direkt in die Kamera der SRF-Sendung «Rundschau». Er verurteilte die Preispolitik von Roche; es ging um das Medikament Perjeta, das bei einer Jahresbehandlung von Brustkrebs 100'000 Franken kostet.

«Betrug», «Erpressung», beides nach dem Strafgesetzbuch Handlungen mit dem Ziel der «unrechtmässigen Bereicherung»! Lässt sich ein internationaler Konzern wie Roche solche Anschuldigungen einfach gefallen? Ich fragte in Basel nach.

Die Antwort kam nach vier Tagen: «Wir werden nicht gegen Prof. Cerny vorgehen.» Der Preis für Perjeta sei absolut transparent und öffentlich festgelegt worden, vom Bundesamt für Gesundheit: «Er orientiert sich am hohen Nutzen für die Patienten.»

Am Tag nach der Sendung war dem Roche-Geschäftsbericht zu entnehmen: Der Reingewinn 2018 beträgt 11,8 Milliarden, die Vergütung für CEO Severin Schwan 10,9 Mio. Franken.

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