Zugegeben, die Maske hat unser Leben nicht gerade vereinfacht. Sie verändert den Alltag doch sehr unangenehm. Allein auf das Zwischenmenschliche bezogen heisst das: Adieu Mimik, hübsches Lächeln und deutliche Aussprache – hallo Juckreiz und Schweiss. Die Dinger sind ein notwendiges Übel.
Es gibt aber auch Positives zu berichten: Masken fördern die Solidarität zwischen Unbekannten. Oder genauer gesagt: Das Vergessen einer Maske schweisst die Leute zusammen. Irgendwann kommt für jeden der Moment, da er sich vor einem Geschäft oder im ÖV an den Nachbarn wenden muss. Mit der Frage: «Hesch mer e Maske?»
Diese Woche habe ich es selber wieder erlebt. «Klar», antwortete die Frau vor der Migros und nestelte in ihrer Plastiktüte nach einer frischen Maske. Auch im Tram eilten mir schon Fremde zu Hilfe. Umgekehrt schenke ich allen ohne viel Aufhebens einen Gesichtsschutz.
Manchmal kommt man mit den Leuten sogar richtig ins Gespräch. Wie früher beim Zigarettenschnorren. Man verschenkt ohne Aussicht auf Gegengabe. Das war ein schönes Ritual. Und irgendwann wird auch diese Pandemie vorbei sein.