Michael Elsener
So wird «Late Update» up to date

Kaum angelaufen steht Michael Elseners TV-Satire «Late Update» in der Kritik. BLICK-TV-Experte Peter Padrutt sagt, wo der Schuh drückt.
Publiziert: 09.02.2019 um 22:18 Uhr
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Peter PadruttRedaktor People

Das erste Mal war ich aus Neugier dabei. Dann wegen der Hoffnung, dass er besser würde. Und letzten Sonntag sagte ich mir nach einem packenden «Tatort» mit Maria Furtwängler: Jetzt hängst du noch den Elsener dran. Heute Abend liegen die Finger aber lockerer auf der Fernbedienung. Ich gebe dem Lockenkopf noch eine Chance – aber:

1. Spielen Sie nicht den Oberlehrer, der die Welt erklärt. Dafür sind Sie zu jung. Wecken Sie den Beschützerinstinkt wie Kaya Yanar. Machen Sie sich klein, um gross zu werden.

2. Der Mix gefiel mir das letzte Mal besser. Der Einstieg (Männer-«Club», Vietnam-Party der Pöstler, Billag-Nachfolge) war aktuell. Schoggistängeli als Korruptionsmittel? Richtig süss.

3. Gewisse Polit-Themen wirken immer noch wie von langer Hand vorbereitet. Die Geschichte mit der Parteienfinanzierung war wirr. Keep it simple!

4. Lassen Sie Ihre Sidekicks mehr spielen. Markus Schafroth (Matto Kämpf), der Ihnen verängstigt auf den Schoss sprang – verrückt. Renato Kaiser aus der Kathedrale aus Chur – ein Ansatz. An den Sketchen muss aber noch gearbeitet werden.

5. Hetzen Sie doch nicht so durch die Sendung! Die Pointen wirken lassen, tief durchatmen. Es kommt schon gut.

6. Sie kennen inzwischen sogar den Unterschied zwischen Du und Sie. Es wäre ja auch überheblich, wenn ein 33-Jähriger ältere Politiker duzt.

7. Ich ziehe heute Abend einen warmen Pullover an und blicke wieder in Ihr kaltes Studio. Bald ist Valentinstag. Stellen Sie einen Blumentopf auf den Tisch. Bringt Farbe rein.

8. Fremdschämen? Es gibt keinen Grund. Woody Allen sagte mal: «Wirklich innovativ ist man nur dann, wenn mal was danebengegangen ist.»

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