Gefühlt ist die halbe Welt von einer Laktoseintoleranz geplagt, die vielen laktosefreien Produkte im Detailhandel zeugen davon. Manchmal lässt es sich temporär nicht vermeiden, trotz Intoleranz laktosehaltige Produkte zu konsumieren.
In solchen Fällen gibt es glücklicherweise Linderung in Form von Laktase, dem Enzym, das Laktose aufspalten kann. Wie kommt man an dieses Enzym? Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten: Man kann es als Medikament in der Apotheke kaufen. Eine andere gängige Variante ist, ein entsprechendes Nahrungsergänzungsmittel im Detailhandel zu erstehen.
Dosierung und Preis variieren stark
Der Unterschied zwischen beiden: Das Apotheken-Produkt ist von Swissmedic geprüft und enthält andere Hilfs- und Zusatzstoffe als die Nahrungsergänzungsmittel. Auch die Dosierung der Laktase variiert. In einem Nahrungsergänzungsmittel der Migros beispielsweise, ist fast die doppelte Menge Enzym enthalten.
Wo ist nun das Problem, beides wirkt ja? Das Problem ist der Preis. Das Medikament aus der Apotheke ist fast fünf Mal (!) so teuer wie beispielsweise das Nahrungsergänzungsmittel aus der Migros. Da es zudem auf der Spezialitätenliste, der von den Krankenkassen bezahlten Medikamente geführt wird, wird es – bei ärztlicher Verschreibung – vergütet.
Das günstige Nahrungsergänzungsmittel hingegen, darf die Krankenkasse nicht bezahlen. Ob das tatsächlich sinnvoll ist, sollte – vor allem in Hinblick auf die Prämienentwicklung – geprüft werden. Darüber hinaus drängt sich bei einem Preis-Faktor «Fünf» auch die Frage der Preisfestlegung auf: Wäre es nicht richtig, auch vergleichbare Nahrungsergänzungsmittel in die Preisbildung einzubeziehen?
Die bei mir eingehenden Meldungen zeigen, dass die Menschen ihren Beitrag zu Einsparungen leisten möchten. In nicht wenigen Fällen liegt es in der Hand der Behörden, das überhaupt erst zu ermöglichen. Kritische Prüfungen sind angezeigt, denn jedes Sparpotenzial zählt!