Kreativität ist gefragt, um den Schneesport in der Schweiz zu beleben. Nebst guten Ideen wie dem Crowdfunding in Saas-Fee gab es vielerorts attraktive Aktionen für Saisonabonnements. Gut so. Auch dynamische Preise sollen den Schneesport zukunftstauglich machen. Denn einerseits – sagen die Befürworter – könne so eine bessere und steuerbare Bahnen- und Pistenauslastung erreicht werden, andererseits werden die (Wetter-)Risiken besser zwischen den Bergbahnen und den Nutzern verteilt.
Das klingt fair, und die Technik gibt es her: Ob Frühbucher, Mehrtagesnutzer oder Wintersportler, die auch bei nicht perfekten Bedingungen fahren oder zu Zeiten, die weniger beliebt sind – es gibt viele Parameter, die das Billett vergünstigen können. Die Kehrseite der Medaille ist, dass beispielsweise Kurzentschlossene bei samstäglichem Kaiserwetter und Pulverschnee tiefer in die Tasche greifen müssen.
Dynamische Preise haben das Potenzial, ein Gewinn für alle zu werden – sofern auch alle etwas davon haben. Im Moment sind sie es wohl aber noch nicht, wie diverse bei mir eingegangene Meldungen zeigen. Hier die Liste der Klagen: Die Preise seien mancherorts extrem gestiegen. Es werden teilweise hohe Rabatt-Prozente versprochen, leider weiss niemand worauf, denn Höchstpreise gibt es oft nicht mehr. Fahren die Lifte nicht, aus welchen Gründen auch immer, hat der Kunde Pech gehabt – laut AGB. Auch Preisvergleiche zwischen den einzelnen Skigebieten sind so schwierig.
Ich kann verstehen, dass sich die Kunden unsicher und übervorteilt fühlen. Deshalb habe ich das dafür zuständige Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) gebeten abzuklären, ob die derzeitige Praxis den gesetzlichen Anforderungen genügt. Ganz unabhängig davon fordere ich die betroffenen Skigebiete auf, ihre Preisgestaltung auf Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Fairness hin zu prüfen. Denn «Alles fährt Ski» muss das Ziel sein, und nicht «Alle sind vergrault».