Experten sind sich einig: Bei allen Leistungen, die wir über die Krankenkassen bezahlen, liessen sich in der Schweiz 20 Prozent der Kosten einsparen. Und zwar ohne Einschränkung der medizinischen Qualität. Das Gesundheitssystem müsste bloss ein wenig effizienter werden.
2017 lagen die Ausgaben der obligatorischen Krankenkassen bei 32,5 Milliarden Franken (die Gesundheitskosten total sogar bei 82,5!). Wir berappen das mit unseren Prämien. Würden wir lediglich ein paar offensichtliche Massnahmen umsetzen, könnte dieser Betrag ein Fünftel – also 6,5 Milliarden – niedriger sein: hier einen unnötigen Eingriff unterlassen, dort ein Spital zusammenlegen, Patienten nach einer Operation konsequent nach Hause schicken, statt sie im Spital gesund zu pflegen.
Umso dümmer, wenn die Entwicklung in die gegenteilige Richtung läuft. Kommt es ganz dumm, befürchtet Santésuisse, zahlen wir bald zehn Milliarden mehr pro Jahr! Und selbst wenn dies ein, zwei Milliarden zu hoch gegriffen ist, wie Kritiker bemängeln: Es wäre immer noch zu viel!
Leider sind wir Patienten daran nicht ganz unschuldig. Es ist einfach, auf Kassen, Ärzte, Spitäler und Pfleger zu zeigen und ihnen vorzuwerfen, dass sie nur für sich schauen – wir machen es doch auch: Wir rennen beim ersten Husten in den Notfall statt zum Hausarzt. Und wenn es darum geht, Spitäler zu fusionieren, legen wir an der Urne unser Veto ein – wie gerade erst in der Region Basel.
Wenn jeder für sich das Maximum herauszupressen versucht, dann ist das – Pardon! – einfach nur krank.