An der Medienkonferenz zu den schweren Betrugsvorwürfen macht Loredana Zefi den Journalisten eines klar: «Entweder seid ihr für mich oder gegen mich.» Familie gehe bei ihr über alles. Sie würde nie ihren Bruder verraten.
Zefi versucht sich als
familien- und wertebewusste Albanerin darzustellen. Doch sollten die
Vorwürfe stimmen und hat sie gemeinsam mit ihrem Bruder das Ehepaar aus dem Wallis um insgesamt 900 000 Franken betrogen, so hat dies – selbstverständlich! – weder mit albanischen noch Schweizer
Werten etwas gemein.
Die Wahrheit ist: Einen gröberen Verstoss gegen die albanische Tradition hätte Loredana Zefi gar nicht begehen können! Die
albanische Kultur kennt den Ehrenkodex «Besa». Das heisst übersetzt so viel wie «Ehrenwort». Ein Versprechen muss gehalten werden! Mit ihrem Verhalten schadet Loredana dem
Ansehen aller Albaner in
der Schweiz.
Der «Besa»-Kodex übrigens verpflichtet auch dazu, in Not geratenen Menschen zu helfen und sie zu beschützen. So haben denn die Albaner während des Zweiten Weltkriegs alle in Albanien lebenden Juden gerettet.
Albanien war das einzige
besetzte Land in Europa, in dem nach dem Zweiten Weltkrieg mehr Juden lebten als davor.
Statt auf Clan-Klamauk zu machen, sollte Loredana sich auf solche Traditionen besinnen.