SonntagsBlick zu Loredana und den Betrugsvorwürfen
Unalbanisch und ehrenlos

Die Instagram-Rapperin wird mit schweren Betrugsvorwürfen konfrontiert. An einer Pressekonferenz in Pristina, Kosovo, äusserte sie sich zum Fall.
Publiziert: 11.05.2019 um 23:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2019 um 19:20 Uhr
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Dafina Eshrefi, SonntagsBlick-Redaktorin.
Foto: Thomas Meier
Dafina Eshrefi

An der Medienkonferenz zu den schweren Betrugsvorwürfen macht Loredana Zefi den Journalisten eines klar: «Entweder seid ihr für mich oder gegen mich.» Familie gehe bei ihr über alles. Sie würde nie ihren Bruder 
verraten.

Zefi versucht sich als
 familien- und wertebe­wusste Albanerin darzu­stellen. Doch sollten die
Vorwürfe stimmen und hat sie gemeinsam mit ihrem Bruder das Ehepaar aus dem Wallis um insgesamt 900 000  Franken betrogen, so hat dies – selbstverständlich! – weder mit albanischen noch Schweizer
 Werten etwas gemein.

Die Wahrheit ist: Einen gröberen Verstoss gegen die albanische Tradition hätte Loredana Zefi gar nicht begehen können! Die 
albanische Kultur kennt den Ehrenkodex «Besa». Das heisst übersetzt so viel wie «Ehrenwort». Ein Versprechen muss gehalten werden! Mit ihrem Verhalten schadet Loredana dem
 Ansehen aller Albaner in
 der Schweiz.

Der «Besa»-Kodex übrigens verpflichtet auch dazu, in Not geratenen Menschen zu helfen und sie zu beschützen. So haben denn die Albaner während des Zweiten Weltkriegs alle in Albanien lebenden Juden gerettet. 
Albanien war das einzige
 besetzte Land in Europa, in dem nach dem Zweiten Weltkrieg mehr Juden lebten als davor.

Statt auf Clan-Klamauk zu machen, sollte Loredana sich auf solche Traditionen besinnen. 

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