Skepsis gegenüber der Lohndiskriminierung
Liebe Männer, beim Lohn wollen Frauen keine Gefühle

Frauen wollen nicht gefühlt gleich bezahlt werden wie Männer, sondern basierend auf Fakten. Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ist kein Grund für eine Ungleichbehandlung bei den Löhnen, findet BLICK-Vize-Wirtschaftschefin Claudia Gnehm.
Publiziert: 22.05.2019 um 23:19 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:08 Uhr
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Claudia Gnehm, Stv. Wirtschaftschefin.
Foto: zvg
Claudia Gnehm

Für jede wissenschaftliche Studie gibt es Gegenthesen. Die Argumente der Skeptiker, die unerklärte Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern negieren, sind relativ simpel. Ihre Begründung, warum Frauen bei Löhnen nicht diskriminiert würden: Bei sehr detaillierter Betrachtung könnten immer Ungleichheiten bei den Arbeitsaufgaben und Erfahrungen zwischen Männern und Frauen gefunden werden.

Aber dass das Arbeitsleben von Männern und Frauen mit Schwangerschaft, Militär etc. nicht gleich ist, ist kein Grund für Ungleichbehandlung beim Lohn. Was wirklich zählt: Ein Arbeitgeber muss Frauen und Männern für gleichwertige Arbeit gleich viel Lohn bezahlen. Jede Frau, die nach sechs Monaten im Job merkt, dass ein Kollege für dieselbe Leistung mehr verdient, verliert die Motivation. Die meisten Arbeitgeber sind überzeugt, dass sie bei den Löhnen nicht diskriminieren. Externe Analysen beweisen häufig das Gegenteil. Auch das Gleichstellungsbüro des Bundes sagt, Lohndiskriminierung geschehe oft unbewusst.

Frauen nützt es nichts, wenn Arbeitgeber ihnen gefühlt gleich viel Lohn bezahlen wie den Männern. Frauen wollen für die Festlegung des Lohns überprüfbare Kriterien. Hier gibt es Nachholbedarf.

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