Am Morgen gab es immer – direkt vom Beck – einen Berg frischer Weggli und Besuch von der ganzen Familie. Den Nachmittag verbrachten wir am See, es hatten ja alle frei und gute Laune. Und abends dann funkelten überall am Himmel bunte Feuerwerke, in den Gläsern sprudelten kühle Getränke.
In unseren Kindheitstagen war der 1. August ein ganz besonderer Tag: Was für ein Fest – und alles nur für meine Schwester!
Sie hat am Schweizer Nationalfeiertag Geburtstag. Natürlich dämmerte uns Kindern irgendwann, dass an diesem Tag nicht das ganze Land auf ihr Wohl trinkt – trotzdem fanden wir diese Vorstellung immer lustig.
Offen gesagt, kann ich nicht sehr viel mit mehr oder weniger willkürlich gezogenen Landesgrenzen anfangen. Auf alle Fälle proste ich auch heute lieber meiner wunderbaren Schwester zu. Und wünsche mir, dass die Schweiz sich eine Scheibe von ihrem grossen Herzen, ihrem Mut, ihrer Unvoreingenommenheit und ihrer Offenheit abschneidet.
Nur das Allerbeste für dich zum Geburtstag, liebe Norine!